Sylt: Punks sind mit Protestcamp zurück auf der Insel
Bis zum 20. August will eine Gruppe von Punks auf Sylt bleiben, um auf eine "Spaltung der Gesellschaft" aufmerksam zu machen. Der Kreis hatte die Protestaktion unter Auflagen genehmigt.
Die Punks sind auf die Insel Sylt (Kreis Nordfriesland) zurückgekehrt. Rund 30 Teilnehmer eines angemeldeten Protestcamps haben am Montag in Tinnum in der Nähe des Flughafens ihre Zelte aufgebaut. Knapp vier Wochen lang wollen sie unter dem Motto "Sylt für alle" auf eine vermeintliche "Spaltung der Gesellschaft" hinweisen. "Wohnen sollte ein Grundrecht sein", sagte Mit-Organisator Jonas, "und nicht dadurch unmöglich gemacht werden, dass sich manche Menschen für zwei, drei schöne Wochen im Sommer eine dicke Villa kaufen." Auch soziale Gerechtigkeit und Klimagerechtigkeit, der Kampf gegen Rassismus und Rechtsextremismus sind Themen, die die Teilnehmer und Teilnehmerinnen in den Fokus rücken wollen.
Drei mobile Toiletten als Auflage
Der Kreis hatte die Protestaktion unter Auflagen genehmigt. Dazu gehören mobile Toiletten - eine je 15 Personen. Dies ist aktuell mit drei Dixie-Klos erfüllt. Den Auflagen zufolge ist die Veranstaltung auf maximal 300 zeltende Personen begrenzt. Mittagsruhe ist von 13 bis 15 Uhr und Nachtruhe ab 22 Uhr. Außerdem dürfen von der Versammlung keine Gefahren für die öffentliche Sicherheit ausgehen. Dies betreffe unter anderem Störungen von Aktivitäten der unmittelbaren Nachbarschaft, hieß es.
Rathausplatz für Punks jetzt tabu
Im vergangenen Jahr hatte das Camp im Zentrum Westerlands für viel Unruhe auf der Insel gesorgt - auch deshalb, weil durch das damals eingeführte Neun-Euro-Ticket zeitweise mehr als 100 Punks auf dem Rathausplatz campierten. Bewohner und Urlauber beschwerten sich über Lärmbelastung und Verunreinigungen. Schließlich wurde das Lager nach einem entsprechenden Gerichtsbeschluss geräumt. Seit dem Frühjahr dieses Jahres ist am Rathaus die Klang- und Lichtinstallation "Meeresrauschen" aufgebaut. Ein neuerliches Zeltlager von Punks ist damit an dieser Stelle unmöglich geworden.