Sylt: Containerunterkunft für Geflüchtete am Flughafen Westerland
Auf Sylt sollen künftig rund 70 Geflüchtete in Containern am Ortsrand von Westerland nahe des Flughafens unterkommen. Das hat die Gemeindevertretung am Donnerstagabend beschlossen, während Sturmtief "Zoltan" am Rathausdach rüttelte.
Monatelang wurde auf Sylt darum gerungen, wo eine neue Unterkunft für Geflüchtete entstehen soll. Die derzeit 200 Geflüchteten auf der Insel wohnen aktuell in Wohnblöcken, die teilweise abgerissen werden müssen. Am Donnerstagabend hat die die Gemeindevertretung nun beschlossen, dass eine Container-Unterkunft am Ortsrand von Westerland in der Nähe des Flughafens entstehen soll. Bei dem Beschluss gab es eine Gegenstimme. Auch Orkantief "Zoltan" spielte bei der abendlichen Gemeindevertretersitzung eine Rolle. Laut Sylts zweitem stellvertretenden Bürgermeister Lars Lunk (Sylter Wählergemeinschaft) lösten sich während der Sitzung einige Dachziegel vom Rathaus.
Standortsuche sorgte für Streit
Die Beschlussvorlage nannte neun mögliche Standorte. Einige davon waren für den Ortskern von Westerland vorgesehen - unter anderem auf Parkplatzflächen. Gegen mehrere alternative Standorte im Westerländer Ortskern hatte es zum Teil Widerstand gegeben. Sylts zweiter stellvertretender Bürgermeister Lars Lunk (Sylter Wählergemeinschaft) sieht den beschlossenen neuen Standort am Ortsrand positiv, da sich die Menschen so nicht so "massiv auf dem Präsentierteller" befänden und die Fläche außerdem der Gemeinde gehöre. Der Streit rund um den Standort habe aber laut Lunk bei der Entscheidungsfindung keine Rolle gespielt.
Bisherige Unterkünfte nicht zu halten
Lunk beschreibt die Ausgangslage zur Unterbringung so, dass die bisherigen Unterkünfte in Gebäuden hergerichtet wurden, von denen klar war, dass sie in naher Zukunft abgerissen werden müssen. "Die haben wir dann so weit hergerichtet, dass wir Menschen vernünftig unterbringen können", sagt er. Allerdings stoße man da jetzt an Grenzen, weil die Gebäude in der Danziger Straße nicht mehr zu halten seien.