Retter helfen Rettern
Mit einer Aktion in der Fußgängerzone macht die Freiwillige Feuerwehr Pinneberg zusammen mit Helfern aus anderen Wehren auf ihre Benefizaktion für die Feuerwehren in Lwiw aufmerksam.
Helfen sind sie gewohnt, doch jetzt zu Weihnachten hat sich die Freiwillige Feuerwehr Pinneberg noch eine besondere Benefizaktion überlegt: Sie sammeln Sach- und Geldspenden für ihre Feuerwehrkollegen in der Ukraine.
Wie schlecht die Berufsfeuerwehr in Lwiw ausgerüstet ist, hatte Claus Köster, Wehrführer der Feuerwehr Pinneberg, in den Nachrichten gehört, als er nachts nicht schlafen konnte. "Wenn man sich das mal vorstellt, dass man in einer Stadt wohnt ohne Strom, ohne Wasser. Eine Feuerwehr einen Einsatzdienst ausführt ohne Wasserversorgung, das ist ein Alptraum, ich kann mir gar nicht vorstellen, wie das ist. Weil es so apokalyptisch ist", erklärt Köster.
Am nächsten Tag kontaktierte er die Kameraden in der Ukraine und startete einen Aufruf bei anderen schleswig-holsteinischen Wehren. 300 freiwillige Helfer aus 25 Wehren und dem THW folgen seinem Aufruf innerhalb von zweieinhalb Wochen.
Gepackt wird in der Fußgängerzone
Doch bevor es in wenigen Stunden in Richtung Ukraine losgeht, müssen die gesammelten Schläuche, Leitern, Blaulichter, Werkzeuge, Funkgeräte und Notstromaggregate in das gespendete Löschfahrzeug gepackt werden. Das macht Claus Köster mit seinen Helfern in der Pinneberger Innenstadt. Besonders die Spenden im Bereich Atemschutz hebt der Wehrführer hervor. "Wir haben hier zum Beispiel ein Lüftungsgerät, womit man Rauch aus einem brennenden Gebäude rausdrücken kann. Um möglichst schnell Sicht zu schaffen. Extrem wichtig so ein Teil. Die haben ja im Kriegsgebiet nicht nur die normalen Feuer."
Als das Fahrzeug beladen ist, bringen sich die Feuerwehrleute in Position: Mit leuchtenden Fackeln bilden sie zu der Musik von Udo Lindenbergs "Wozu sind Kriege da?" ein Herz in Pinnebergs Fußgängerzone. Sie wollen Aufmerksamkeit schaffen für die Kollegen in der Ukraine. Die fünf Feuerwachen in Lwiw sind für den Schutz von 1,2 Millionen Menschen da. Das sind fast doppelt so viele wie vor dem Krieg.
Mit der Aktion haben es Claus Köster und seine Feuerwehrkameraden geschafft, mehr als 4.500 Euro zu sammeln. Und so viel Einsatzmaterial, dass sie dem gespendeten Löschfahrzeug bald mit noch mehr Wagen hinterher fahren werden.