Sozialer Wohnungsbau: Sütterlin-Waack will Förderung aufstocken
Die Landesregierung will zusätzliche 175 Millionen Euro für die soziale Wohnraumförderung bereitstellen. Insgesamt werden aktuell deutlich weniger Wohnungen gebaut als im Vorjahr.
In diesem Jahr wurden in Schleswig-Holstein 1.650 soziale Wohneinheiten neu gefördert. Diese Zahlen hat Innenministerin Sabine Sütterlin-Waack (CDU) am Mittwoch vorgestellt. Damit sei der Rekordwert aus 2017 fast erreicht, damals wurden 1.700 Wohnungen gefördert. "Ich bin sicher, dass wir sie deutlich übertreffen werden, denn die Liste der Anträge ist nach wie vor lang", sagte Sütterlin-Waack.
Landesmittel sind aufgebraucht
Allerdings seien die für dieses Jahr vorgesehenen finanziellen Mittel bereits aufgebraucht. Für die soziale Wohnraumförderung hat das Land nach Angaben des Innenministeriums bisher 343 Millionen Euro in Form von Darlehen und Zuschüssen bereitgestellt. "Allein mit den Mitteln des Bundes wäre dieser Erfolg nicht ansatzweise möglich gewesen", sagte Sütterlin-Waack. Damit auch für weitere Anträge auf Wohnraumförderung noch Mittel zur Verfügung stehen, will das Kabinett zusätzliche 175 Millionen Euro für Kredite bereitstellen.
Landtag muss Nachtragshaushalt zustimmen
Dafür muss der Landtag dem Nachtragshaushalt noch zustimmen. "Ich hoffe sehr, dass wir auch die Abgeordneten davon überzeugen können, wie wichtig die Fortführung unseres Erfolgsmodells für die Menschen im Land und die Wohnungswirtschaft ist. Wir stehen dazu bereits in einem engen und guten Austausch."
Neben den zusätzlichen Fördermitteln soll der Einstiegszins in der Wohnraumförderung auf 0,5 Prozent angehoben werden. Bisher waren die Darlehen des Landes zinsfrei. Dieser Schritt sei aufgrund der stark gestiegenen Zinsen auf dem freien Finanzmarkt notwendig, erklärte Sütterlin-Waack. "Auch mit dieser Anpassung wird der Wohnungsbau wirtschaftlich möglich sein und wir bieten Planungssicherheit für alle am Wohnungsbau beteiligten."
Bis 2025 werden 21.600 Wohnungen gebraucht
Denn die Zahlen im Wohnungsbau sind grundsätzlich rückläufig. Wurden in der erstem Jahreshälfte 2022 noch rund 9,.000 Wohneinheiten genehmigt, waren es in diesem Jahr nur knapp 5.500. Insgesamt werden in diesem Jahr laut Ministerium rund 10.000 Wohneinheiten genehmigt. Gleichzeitig werden nach Angaben des Innenministeriums bis zum Jahr 2025 mindestens 21.600 frei finanzierte und geförderte Wohnungen gebraucht. "Wir können es uns nicht leisten, dass der Wohnungsbau nachhaltig ins Stocken kommt", sagte die Innenministerin.
Deshalb fordert Sütterlin-Waack auch mehr Engagement vom Bund, etwa bessere Förderprogramme der Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) zum Beispiel für Wohneigentum. Dafür wolle sie sich auf der Konferenz der Bauministerinnen und -minister einsetzten.