Schlei: Millionenförderung für ÖPNV-Projekt
Als eines von sieben bundesweiten Vorhaben wird ein Modellprojekt für einen attraktiveren Nahverkehr in der Schlei-Region vom Bund gefördert. Es sollen Gelder in Millionenhöhe fließen.
Der Bund fördert ein Modellprojekt zur Stärkung des öffentlichen Personennahverkehrs in der Schlei-Region mit 29,3 Millionen Euro. Das Vorhaben sei eines von sieben, die bundesweit ausgewählt wurden, teilte das Bundesverkehrsministerium mit. Es ist das einzige in Schleswig-Holstein. Insgesamt hatte es 57 Bewerbungen gegeben.
Neue Tourismus-Linien sind geplant
Das Projekt "Smile 24" in der Schlei-Region zwischen Kappeln und Schleswig sieht unter anderem eine Taktverdichtung des Linienverkehrs vor - durch die Einführung von emissionsfreien Expressbussen entlang der Hauptlinien. Außerdem sollen neue Tourismus-Linien eingeführt, barrierefreie Mobilitätstationen inklusive Bike- und Car-Sharing aufgebaut sowie ein flächendeckendes On-Demand-Angebot für Fahrzeuge auf Nachfrage eingeführt werden.
Ein Beispiel sind Kleinbusse, die bereits im Amtsgebiet von Süderbrarup Passagiere frei nach Wunsch von einem Haltepunkt zum anderen bringen. Solche Busse sollen voraussichtlich in einem Jahr in der gesamten Schlei-Region im Einsatz sein. Eine App koordiniert minütlich die Routen, um möglichst viele Fahrgäste effizient einzusammeln. Auch telefonisch können Passagiere die Busse bestellen.
Weitere 7,5 Millionen Euro vom Land
Mit dem Förderprogramm unterstützt der Bund Projekte des öffentlichen Personennahverkehrs, die die CO2-Emissionen im Verkehr durch ein attraktiveres Angebot nachhaltig reduzieren. Die Länder können die Förderung nach Angaben des Bundesverkehrsministeriums mit eigenen Mitteln ergänzen. Schleswig-Holstein tut dies für das Vorhaben in der Schlei-Region mit 7,5 Millionen Euro, wie Wirtschaftsminister Claus Ruhe Madsen (parteilos) mitteilte. In der Region solle ein Rundum-Sorglos-Paket entstehen, das perspektivisch auch auf andere Regionen übertragbar sein könne. "Das Ziel ist, dass Einheimische und Gäste jederzeit ohne eigenes Auto mobil unterwegs sein und die Route auch gleich digital mittels App buchen können", erläuterte der Minister.
Die Schlei-Region sei bestens als Modellprojekt geeignet, da es dort viele typische Merkmale eines ländlichen Raums mit weiten Wegen und kleinen Ortschaften gebe. Madsen unterstrich: "Das Projekt ist genau der richtige Weg, um Menschen zu überzeugen, das eigene Auto häufiger stehen zu lassen und klimaschonend unterwegs zu sein."