Polizeiausbildung in SH: Weniger Interesse bei älteren Bewerbern
Bei der Polizei in Schleswig-Holstein konnten für das Ausbildungsjahr alle 283 Plätze besetzt werden. Neu ist, dass die angehenden Beamten deutlich älter sein dürfen. Das Interesse daran ist aber sehr gering.
Für den Ausbildungsstart im August haben sich rund 2.000 Menschen bei der Landespolizei in Schleswig-Holstein beworben, darunter waren 26 Bewerber, die über 40 Jahre alt sind. Fünf davon sind nach den bisherigen Prüfungen noch im Rennen. Für alle Bewerber gelten dieselben Anforderungen. Das hat die Stabsstelle für Aus- und Fortbildung in Eutin mitgeteilt. Möglicherweise ist ein Grund dafür, dass sich kaum Menschen über 40 bei der Landespolizei bewerben, dass sie mit einem Einstiegsgehalt von rund 1.300 Euro klar kommen müssen. Hintergrund der Anhebung der Altersgrenze ist eine Änderung der Landeshaushaltsverordnung. Die Landesregierung verspricht sich davon einen positiven Effekt bei der Besetzung von offenen Stellen in der Verwaltung und eben bei der Polizei.
Erfahrung ein Gewinn
Die Anhebung der Altersgrenze ist für die Polizei allerdings nicht das Mittel der Wahl im Kampf gegen den Nachwuchsmangel. Ältere Bewerber könnten aber ein Gewinn für die polizeiliche Arbeit sein, meint ein Sprecher der Ausbildungsstelle in Eutin. Der Eintritt in den Beamtenstatus auf Probe ist in Schleswig-Holstein bis zum 50 Lebensjahr möglich. Zuvor müssen die Anwärter eine mindestens 2,5-jährige Ausbildung absolvieren. Daraus ergibt sich ein Alter bei Ausbildungsbeginn von 47 Jahren. Dann dürfe der Bewerber aber nicht durch die Prüfungen fallen, um sein Ziel zu erreichen.
Infoveranstaltungen bei der Polizei
Regelmäßig bietet die Polizei an unterschiedlichen Dienststellen in Schleswig-Holstein Informationsveranstalltungen an. Die laufen unter dem Namen "Polizei Inside" . Angesprochen werden 15- bis 47-Jährige. Bewerbungen für das laufende Ausbildungsjahr werden nicht mehr angenommen. Ab Sommer können sich Interessierte dann für den Ausbildungsstart im August 2025 bewerben.