Ostern: Worauf die Bischöfe im Norden hoffen
Ostern als ein Hoffnungsfest gegen Krieg und Gewalt für eine gerechte Gesellschaft. Diese Aussage prägt dieses Jahr die Osterbotschaften der Bischöfinnen und Bischöfe.
An Ostern gehen wieder viele Menschen in die Kirche. Die Bischöfin im Sprengel Hamburg und Lübeck der Evangelisch-Lutherischen Nordkirche, Kirsten Fehrs, ruft zum Rausgehen auf, damit die Hoffnung ihren Lauf nehmen kann. Fehrs ist auch Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche in Deutschland. Der katholische Erzbischof Stefan Heße sagt, Ostern stehe für das Leben und die Würde des Menschen.
Bischöfin Fehrs: Hass und Gewalt die Stirn bieten
Aufgeweckt dem Leben die Hand reichen und Hass und Gewalt die Stirn bieten, dafür steht für Bischöfin Kirsten Fehrs in diesem Jahr die Osterbotschaft. Denn Ostern sei ein einziger Appell nach draußen zu gehen, raus aus der Lethargie, raus aus der Resignation und der Mutlosigkeit.
"Ostern heißt in der dunkelsten Nacht wird langsam das Licht sichtbar, ein unauslöschliches Osterlicht, ein Hoffnungsmut, der uns aufrichtet und gegen das Dunkel der Nacht aufbegehren lässt." Ostern stehe auch dafür sich aufwecken zu lassen, vor allem im Hinblick der Bedrohungen der Demokratie. "Wichtig ist es für ein Ende von Krieg und Gewalt aufzustehen, für eine gerechte Gesellschaft, für die Menschenwürde auch in unserem Land", betont Fehrs. Das Osterfest setze innere Kraft frei und spreche den traurigen und tieferschöpften Seelen in diesen Tagen Mut zu.
Bischöfin Steen: Singen gegen die Verzweiflung, gegen die Angst als Hoffnungskraft
Zum Osterfest erinnert Nora Steen, Bischöfin im Sprengel Schleswig und Holstein der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Norddeutschland, daran, wie das gemeinsame Singen die Menschen dafür stärkt, für Gerechtigkeit zu kämpfen. Singen sei ein Zeichen der Hoffnung. Es sei ein Zeichen dafür, dass nicht der Tod das letzte Wort hat, sondern die Lebenskraft, die stärker sei als Tod und Verzweiflung. "Die Aufnahmen aus den Metrostationen und Luftschutzbunkern in der Ukraine, auf denen Menschen singen, berühren mich tief. So viele Menschen auf engstem Raum. Dieser schon seit über zwei Jahren andauernde Krieg ist ein nicht enden wollender Karfreitag."
Erzbischof Heße: "Ostern steht für das Leben und die Würde des Menschen."
Der katholische Erzbischof Stefan Heße aus Hamburg wünscht sich Frieden und Gerechtigkeit auf der Erde. Ostern stehe für das Leben und die Würde jedes einzelnen menschlichen Lebens, das sei in dieser Zeit wichtig, betont Heße. Schließlich sei Jesus auferstanden und will, dass auch wir Menschen von diesem Leben eine kräftige Portion nehmen. In seiner Osterbotschaft geht es um den Frieden und Krieg, denn viele Menschen lebten momentan in Angst, erklärt er. "Deswegen denke ich an Ostern in diesem Jahr besonders an die Menschen, deren Lebensmöglichkeiten geschmälert sind. Ich denke, an die Menschen in der Ukraine, aber auch an die Menschen, die woanders im Krieg leben müssen. Ich denke, an die vielen Menschen auf der Flucht und an diejenigen, die davor die Herzen und die Türen verschließen, die leichte Lösungen propagieren und damit die Würde dieser Menschen auch empfindlich treffen."
Landesbischöfin Kühnbaum-Schmidt: Ostern als "Demonstration für Leben und Mitmenschlichkeit"
In ihrer diesjährigen Osterbotschaft hat die Landesbischöfin der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Norddeutschland Kristina Kühnbaum-Schmidt Ostern als "Demonstration für Leben und Mitmenschlichkeit" bezeichnet und dazu ermutigt, sich aktiv für Frieden und Gerechtigkeit einzusetzen. Die Sehnsucht nach Frieden sei groß, schreibt die Leitende Geistliche der Nordkirche. Der Friedensgruß des auferstandenen Christus "Friede sei mit euch" erinnere, nach den Schrecken von Gewalt und Tod daran, was für unser Zusammenleben von zentraler Bedeutung sei, betont die Landesbischöfin.