Neujahrsanbaden trotz Sturms - aber nicht überall in SH
Für die einen ist es der absolute Kälte-Horror, für die anderen ein Muss: Auch 2025 haben einige hundert Mutige in Nord- und Ostsee angebadet - aber nicht alle geplanten Termine konnten stattfinden.
Weil es am Neujahrstag orkanartige Böen mit Geschwindigkeiten von bis zu 110 Kilometern pro Stunde gab, fiel das traditionelle Anbaden in mehreren Orten aus - unter anderem in Büsum (Kreis Dithmarschen), in Heiligenhafen (Kreis Ostholstein), in Wenningstedt-Braderup auf Sylt (Kreis Nordfriesland) und in Wanderup (Kreis Schleswig-Flensburg). Einige Veranstaltungen wurden auch auf das kommende Wochenende verschoben - in Wanderup auf den 5. Januar, in Heiligenhafen auf den 4. Januar.
Viele Orte hielten aber, trotz des Wetters, am Neujahrsbrauch fest. Hartgesottene Schleswig-Holsteinerinnen und Schleswig-Holsteiner begrüßten das neue Jahr an der Lübecker Bucht, in Grömitz, Kellenhusen oder Großenbrode (alle Kreis Ostholstein) im Wasser. Auch in Kiel-Holtenau kamen etwa 200 Menschen in die Seebadeanstalt, um sich in die Fluten zu stürzen oder zuzuschauen - bei sieben Grad Wassertemperatur, Nieselregen und kräftigen Böen. Die Veranstaltung konnte stattfinden, weil die Badeanstalt windabgewandt liegt.
Nur Gesunde sollten baden
Das Bad im eisigen oder kalten Wasser dauert von einigen Sekunden bis zu wenigen Minuten - Eisbaden oder Winterbaden genannt, beides Begriffe für Baden in sehr kaltem Wasser, teilweise nahe am Gefrierpunkt. Teilnehmende schwören auf die gesundheitlichen Effekte, wobei die wissenschaftlich nicht bewiesen sind. Aber: Der Wechsel von Kälte und Wärme stärkt die Gefäße, was in der Folge auch das Immunsystem stärken kann. Zudem kann der Kälteschock positive Auswirkungen auf die Psyche haben, denn er setzt Adrenalin und Endorphine frei - die wiederum ein euphorisches Glücksgefühl auslösen. Wichtig: Das kalte Bad ist nur für gesunde Menschen geeignet - Menschen mit Herz-Kreislauf-Erkrankungen sollten davon absehen. Außerdem sollten unerfahrene Kälteschwimmer nicht zu lange im Wasser bleiben und sich danach nicht zu schnell wieder aufwärmen.