Klinikum Bad Bramstedt wohl gerettet: Neuer Investor darf übernehmen
Seit August ist bekannt: Das insolvente Klinikum Bad Bramstedt steht vor der Übernahme durch eine Investorengruppe - die IGP medical. Am Montag hat die Gläubigerversammlung dieser Übernahme beim Amtsgericht Neumünster zugestimmt.
Schon einmal schien die Übernahme des Klinikums Bad Bramstedt (Kreis Segenberg) perfekt. Dann hatten die damaligen Investoren sich doch überraschenderweise wieder zurückgezogen. Nun sieht es tatsächlich so aus, dass das Insolvenzverfahren aufgehoben wird: Neue Investoren sind gefunden. Die IGP medical ist eine GmbH aus Norderstedt, hinter ihr stehen die Gesellschafter Yenna Haack und Stephan Engels. Sie zeigten sich nach dem Termin vor dem Amtsgericht Neumünster sehr zufrieden.
In einem Pressestatement erklärten sie: "Mit der Übernahme durch IGP medical steht das Klinikum Bad Bramstedt vor umfassenden Modernisierungen und Weiterentwicklungen. Ziel ist es, die medizinischen Standards zu erhöhen, das Leistungsangebot auszubauen und die Patientenversorgung nachhaltig zu verbessern." Der Investor bestätigte zudem, alle rund 1.000 Arbeitsplätze zu erhalten.
Gläubiger bekommen nur einen Bruchteil zurück
Das letzte Wort hatten am Montag die Gläubiger. Die Entscheidung, ob IGP medical das Klinikum übernehmen kann, hing von ihnen ab. Das Gericht gab den Rahmen für diese Entscheidung vor. Zum Schluss hat die Mehrheit der Gläubiger dem Insolvenzplan und damit der Übernahme zugestimmt. Der Sachwalter, Stefan Denkhaus, sagte nach dem Gerichtstermin NDR Schleswig-Holstein, dass jeder Gläubiger nur 1,4 beziehungsweise 1,7 Prozent seiner Schulden zurückbekommt - ein überschaubarer Anteil.
Allerdings haben laut einem Gerichtssprecher die Gläubiger eine Frist von zwei Wochen, in der sie noch Beschwerde einlegen könnten. Passiert das nicht, könnte das Sanierungsverfahren bald beendet sein, rund 17 Monate nach Eröffnung des Schutzschirmverfahrens. Der Gerichtstermin fand am Montag unter Ausschluss der Öffentlichkeit statt.
Klinikleitung glücklich über Ausgang
Wie die Investoren zeigte sich auch Klinik-Geschäftsführer Jens Ritter nach dem Gerichtstermin sehr zufrieden. Alles habe ein glückliches Ende genommen, so Ritter. "Nach den vielen Monaten Insolvenzverfahren sind wir sehr glücklich über den Abschluss. Und dass die Belegschaft geblieben ist und nicht weggegangen ist."
Zum Klinikum gehören das Krankenhaus mit 145 Betten und rund 850 Mitarbeitenden, ein Reha-Zentrum mit 450 Betten sowie ein Medizinisches Versorgungszentrum in Bad Bramstedt.