Mehr Wohngeldanträge wegen steigender Lebenshaltungskosten erwartet
Hohe Energiekosten, höhere Preise für Lebensmittel, Inflation - viele Menschen in Schleswig-Holstein stoßen dabei an ihre finanziellen Grenzen. Daher rechnet das Land verstärkt mit Anträgen für Wohngeld. Diese können vielerorts auch online gestellt werden.
Das Land Schleswig-Holstein und die Kommunen bereiten sich auf einen deutlichen Anstieg der Wohngeldanträge vor. Denn wegen der Inflation und der gestiegenen Lebenskosten wurden die Einkommensgrenzen erhöht - es haben also mehr Menschen einen Anspruch auf Wohngeld. Die Landesregierung geht davon aus, dass sich die Zahl der Berechtigten von 28.000 auf etwa 76.000 erhöhen wird. Allein für die anteilige Übernahme der Wohngeldkosten rechnet das Land mit Mehrausgaben von rund 75 Millionen Euro.
Online-Antrag in der Hälfte der Kommunen möglich
Auch die Bürgerbeauftragte des Landes, Samiah El Samadoni, erhält immer mehr Beratungsanfragen von Menschen, bei denen das Geld knapper wird. Oft seien das Menschen, die bisher mit ihrem Geld gut ausgekommen seien. "Diese Menschen stellen zunehmend fest, dass durch die gestiegenen Energiepreise und auch die Lebenshaltungskosten immer weniger Geld über ist, manchmal auch gar nichts mehr", sagt El Samadoni.
Wer einen Antrag auf Wohngeld stellen will, kann das seit dem 1. Januar vielfach auch online tun. Etwa die Hälfte der Kommunen bieten laut Innenministerium inzwischen eine digitale Antragstellung an. Die Bearbeitungszeit könne dennoch mehrere Wochen dauern.
Bürgerbeauftragte: Mehr Personal und Kampagnen
Bürgerbeauftrage El Samadoni fordert, dass die Wohngeldstellen personell besser aufgestellt werden. Dafür sei eine finanzielle Unterstützung der Kommunen durch das Land notwendig. Außerdem sind laut El Samadoni Kampagnen, beispielsweise in Bussen wichtig. Denn nicht alle Menschen, die Anspruch auf Wohngeld haben, wüssten das auch, so die Bürgerbeauftragte.