Mehr Verkehrsunfälle in SH, jedoch weniger als vor Corona
In Schleswig-Holstein gab es von Januar bis September 8.916 Verkehrsunfälle mit Personenschäden - ein Plus von mehr als 860 Unfällen im Vergleich zum Vorjahr. Auch die Zahl der Unfalltoten ist um ein Drittel gestiegen.
In diesem Jahr sind in Schleswig-Holstein bis September 80 Menschen bei Verkehrsunfällen getötet worden, im gesamten Jahr 2021 waren es 77. Das geht aus dem aktuellen Monatsbericht des Statistikamtes Nord zur Straßenverkehrsunfallstatistik hervor. Auch die Zahl der Verletzten ist gestiegen: Bis September sind auf den Straßen Schleswig-Holsteins 14.785 Menschen verletzt worden. Im Vorjahreszeitraum waren es 13.258 - also über 1.500 weniger.
Corona-Pandemie nimmt Einfluss
Die Gründe für die teilweise deutlichen Anstiege liegen auch in der Corona-Pandemie. Während der Lockdowns wurde weniger Auto gefahren, was zu weniger Unfällen führte. Jetzt sind wieder mehr Autofahrende unterwegs - das Risiko für Autounfälle steigt dadurch an.
Eine weitere Statistik zeigt aber ein erfreulicheres Bild: Demnach gab es in den ersten sechs Monaten dieses Jahres 39.057 Verkehrsunfälle. Das sind 12,3 Prozent weniger als im ersten Halbjahr des Jahres 2019 - also noch ohne die Auswirkungen von Corona.
Unfälle mit Pedelecs nehmen zu
Aus dem Bericht geht außerdem hervor, dass die Zahl der Pedelec-Unfälle von 297 im ersten Halbjahr 2019 auf 595 im ersten Halbjahr 2022 angestiegen ist - sich also verdoppelt hat. Auch da spielt wohl die vermehrte Nutzung eine Rolle. Die Zahl der Unfälle mit herkömmlichen Fahrrädern sank hingegen um sieben Prozent von 1.680 auf 1.563.
Weniger Verletzte - mehr Tote
Insgesamt sank der Auswertung zufolge die Zahl der Verunglückten im Vergleichszeitraum um 9,6 Prozent auf 6.782 Personen. Dabei wurden den Angaben nach 47 Unfallbeteiligte getötet (erstes Halbjahr 2019: 39).
Die Zahl der schwer verletzten (minus 12,7 Prozent) und der leicht verletzten Unfallbeteiligten (minus 9,3 Prozent) sei dagegen im ersten Halbjahr 2022 niedriger gewesen als im entsprechenden Zeitraum vor der Pandemie, meldet das Statistikamt Nord.