Madsen fordert Rücktritt von Werft-Investor Windhorst
Am Rande seines Besuches in Japan hat Wirtschaftsminister Madsen den Rücktritt von Werften-Investor Windhorst gefordert. Damit reagiert Madsen auf die anhaltenden Probleme bei FSG und Nobiskrug.
Nach Angaben des Betriebsrates warten zurzeit 80 Werftbeschäftigte wieder auf ihren Lohn für September. An beiden Standorten arbeiten insgesamt nur noch gut 500 Menschen. Jetzt hat Wirtschaftsminister Claus Ruhe Madsen (CDU) den Rückzug von FSG- und Nobiskrug-Investor Lars Windhorst gefordert. Madsen nannte Windhorsts Verhalten gegenüber den Mitarbeitern im Gespräch mit NDR Schleswig-Holstein respektlos.
Madsen: Verlorene Fachkräfte kommen so schnell nicht wieder
Dass ihr Lohn nicht rechtzeitig auf dem Konto ist, kennen die Mitarbeiter von FSG in Flensburg und Nobiskrug in Rendsburg (Kreis Rendsburg-Eckernförde) bereits. Und das hat Folgen: Laut Betriebsrat haben allein im vergangenen Quartal 30 Beschäftigte gekündigt. "Das sind Ingenieure, Planer, Schweißer - Fachkräfte in allerlei Bereichen, die man für den Schiffsbau braucht - und wer erst mal weg ist, kommt sicherlich so schnell nicht mehr wieder. Selbst wenn die Leute sehr gerne Schiffe bauen, aber eine Unsicherheit will man auch nicht haben. Dass man jeden Monat bangen muss, ob man Gehalt bekommt, ist unerhört, das gehört sich so nicht", beurteilt Madsen die aktuelle Lage an den beiden Standorten.
Krisengespräch am Dienstag ohne Erfolg
Am Dienstag fanden laut Betriebsrat in Flensburg Krisengespräche zwischen Belegschaft und dem neuen Geschäftsführer Robert Fischer statt, den Windhorst im Juni eingesetzt hatte. Die Gespräche verliefen offenbar ohne Ergebnis. Am Standort Flensburg sind nach Angaben des Betriebsrat mittlerweile auch die Arbeiten am letzten Auftrag - eine Fähre für eine australische Reederei - zum Erliegen gekommen. Möglichkeiten für weitere Aufträge gibt es nach Ansicht von Madsen zur genüge. "Ich glaube es gibt potenzielle Investoren, aber dafür brauchen wir den ersten Schritt von Herrn Windhorst - nämlich, dass er aussteigt."
Windhorst hatte dagegen zuletzt immer wieder betont, dass die Durststrecke der Werft in Kürze überwunden sei. Deshalb sei auch ein Verkauf der Werften für ihn kein Thema.