Lübecker Tafel setzt bei ehrenamtlichen Helfern auf Studierende
Die Tafeln im Land berichten immer wieder von fehlenden ehrenamtlichen Helfern. In Lübeck setzt die Tafel jetzt auf junge Menschen, um die Lücken zu schließen.
Lebensmittel gibt es eigentlich genug, Bedürftige, die die Lebensmittel brauchen, auch - allein ehrenamtliche Helfer fehlen, um die Lebensmittel an Bedürftige zu verteilen. Ein Problem, mit dem die Tafel Lübeck nicht alleine steht. Sie setzt jetzt auf das Engagement von jungen Menschen. Seit fünf Wochen arbeiten jeden Montag an der Ausgabestelle am Kolberger Platz 15 Studierende und Schülerinnen und Schüler in Eigenregie. Eine von ihnen ist Yasemine Muellejans.
Freizeit sinnvoll nutzen
Seit einigen Jahren engagiert sich die Medizinstudentin schon hier. Mittlerweile leitet sie die Ausgabe. Weil fast alle Kunden ukrainische Flüchtlinge sind, die vormittags Sprachkurse besuchen, öffnet die Tafel montags erst um 15 Uhr. Müllejans kommt deshalb direkt nach ihren Pflichtveranstaltungen an der Universität in die Räumlichkeiten der Tafel. "Ich habe gemerkt, dass ich nicht der Typ Mensch bin, der den ganzen Tag am Schreibtisch sitzt", erzählt sie, während sie die Lebensmittel für die Ausgabe sortiert. Einen Teil ihrer Freizeit möchte sie gerne sinnvoll nutzen. "Klar ist es manchmal ein bisschen viel, aber es gibt einem auch so viel wieder zurück", so Müllejans.
Wie es ist, bedürftig zu sein, kennt sie selbst nur zu gut aus eigener Erfahrung. Sie wächst bei ihrer alleinerziehenden Mutter auf, deren marokkanisches Studium in Deutschland nicht anerkannt wurde. "Es ist wichtig, dass man zusammenhält und sich gegenseitig unterstützt. Weil jeder kommt mal in Situationen, in denen er Hilfe braucht", erklärt Muellejans die Motivation hinter ihrem Engagement.
Junge Menschen sind eine gute Ergänzung
Vorstandsvorsitzender der Tafel Lübeck, Uwe Escher, freut sich über die jungen Helfer. Gerade an der Ausgabe müsse schnell gearbeitet werden, da seien die jungen Menschen eine gute Ergänzung zu den sonst eher älteren Ehrenamtlern. "Wir brauchen auch junge Menschen, da lernen wir älteren vielleicht auch ein Stück weit was davon", so Escher.
Yasemin Muellejans will in ihrer Uni jetzt noch mehr Studierende für die junge Tafel begeistern. Denn trotz der jungen Tafel fehlen immer noch ehrenamtliche Helfer.