Lübeck leuchtet wieder - Kiel und Flensburg bleiben dunkel
Seit dem vergangenen Wochenende gilt die sogenannte Energiesparverordnung nicht mehr. Während in Lübeck wieder alles leuchten soll, gehen Kiel und Flensburg andere Wege.
Seit Sonntag leuchten das Holstentor, die Türme der Altstadtkirchen und anderer Baudenkmäler auf der Altstadtinsel in Lübeck in der Nacht wieder. Bürgermeister Jan Lindenau (SPD) sagte, damit kehre ein Stück Normalität zurück.
Energiesparverordnung ausgelaufen
Wegen einer drohenden Energieknappheit hatte die Bundesregierung im Herbst 2022 die Beleuchtung von Baudenkmälern untersagt. Doch seit dem vergangenen Wochenende gilt diese sogenannte Energiesparverordnung nicht mehr.
139,5 Kilowattstunden pro Nacht eingespart
Durch die Abschaltung wurden nach Angaben der Stadt pro Nacht im Durchschnitt 139,5 Kilowattstunden an Energie eingespart. Insgesamt strahlt die Kommune zwölf Bauwerke in Lübeck und Travemünde vom Einsetzen der Dunkelheit bis 1 Uhr nachts an.
Flensburg setzt auf lange Tage
Die Stadt Flensburg will trotz ausgelaufender Verordnung weiterhin nachts keine Bauten anstrahlen. Stadtsprecher Clemens Teschendorf sagte, im Sommer bleibe es lange hell. Diese Zeit wolle man nutzen, um weitere Erfahrungen mit dem Verzicht auf zusätzliche Beleuchtung zu sammeln. Die Stadt hatte in der Vergangenheit eine knappe Handvoll Gebäude bei Dunkelheit angestrahlt.
Rathausturm in Kiel bleibt dunkel
Auch die Stadt Kiel will nach Angaben eines Sprechers zunächst an der Abschaltung der Beleuchtung öffentlicher Gebäude festhalten, um Ressourcen zu schonen. So bleibt der Rathausturm nachts dunkel und wird nicht angestrahlt, teilte die Stadt mit. Das Gleiche gilt auch für das Industriemuseum Howaldtsche Metallgießerei oder das Revolutionsdenkmal. Auch in den Verwaltungsgebäuden bleiben die Temperaturen weiterhin abgesenkt. In Fluren und Treppenhäusern wird auf die Heizung ganz verzichtet, hieß es.
Wie lange noch gespart werden soll, ist unklar. Nach eigenen Angaben prüft die Stadt das. In den acht größten Verwaltungsgebäuden hat sich die Energiesparverordnung aber gelohnt: Laut Stadt wurde im Schnitt 21 Prozent Wärme im Vergleich zum Vorjahr eingespart, bei Strom waren es etwa 17 Prozent.