"Letzte Generation" auf Sylt: Hotelchefin entsetzt über Farbattacke
Anhänger der Initiative "Letzte Generation" haben am Donnerstag die Bar des Fünf-Sterne-Hotels Miramar mit oranger Farbe verwüstet. NDR Schleswig-Holstein hat mit Mariella Kreis gesprochen, der Chefin des inhabergeführten Hotels.
Frau Kreis, wie haben Sie die Situation am Donnerstagabend in Ihrem Hotel erlebt?
Mariella Kreis: Ich war bei der Aktion nicht vor Ort. Ich hatte gerade oben ein Fotoshooting. Als ich runterkam, da saßen sie da schon. Sie hatten wohl gesagt, dass sie eine Tischreservierung in unserem Haus hatten. Sie wurden erst mal an die Bar gesetzt - und da legten sie dann los.
Konnte niemand die Aktivisten daran hindern, dass sie alles ansprühten?
Kreis: Die hören nicht auf. Die wollen da rausgetragen werden.
Wie war Ihre Reaktion, als Sie die Zerstörungen sahen?
Kreis: Ich war geschockt. Erschüttert. Und extrem traurig. Ich verstehe auch den Sinn dahinter nicht. Das geht zu weit und auch am Thema vorbei. Das ist reine Sachbeschädigung. Wie kann man irgendwo reingehen und Eigentum zerstören, nur um auf sich aufmerksam zu machen?
Wie war die Reaktion in Ihrem Umfeld? Ihr Hotel Miramar ist weithin bekannt. Es steht gleich vorne am Strand in Westerland an der Kurpromenade.
Kreis: Ja, wir haben ganz viel Mitgefühl erlebt. Von unseren Gästen, von unseren Stammgästen. Und von Freunden. Und es gab viele helfende Hände.
Was passiert jetzt? Müssen Sie die Bar schließen? Jetzt beginnt ja die Haupturlaubszeit auf Sylt.
Kreis: Ja, die Bar ist geschlossen seit Donnerstagabend. Aber wir wollen sie natürlich nicht so lange geschlossen haben. Die Polizei kommt noch vorbei. Es müssen Fragen geklärt werden. Geht die Farbe wieder ab? Die haben ja richtige Farbe benutzt und zusätzlich so ein Pulver. Wir müssen gucken, ob wir provisorische Möbel nehmen.
Das Interview führte Andrea Schmidt, NDR Schleswig-Holstein.