Landtag bringt Katzenschutzverordnung auf den Weg
Der Landtag hat die Landesregierung aufgefordert, eine landesweite Schutzverordnung für Katzen zu erlassen. Sie soll laut Agrarminister Schwarz eine Kastrationspflicht für Freigänger beinhalten.
Schätzungen zufolge streunern rund 75.000 freilebende Katzen durch Schleswig-Holstein. Um der unkontrollierten Vermehrung mit Hauskatzen entgegenzuwirken, hat der Landtag die Regierung aufgefordert, eine landesweite Katzenschutzverordnung zu erlassen. Davon wären insbesondere Halterinnen und Halter von sogenannten Freigängerkatzen betroffen. Das sind jene Tiere, die nicht nur innerhalb einer Wohnung oder eines Hauses leben, sondern durch die Natur und Straßen streifen dürfen. Ein entsprechender fraktionsübergreifender Antrag wurde am Freitag einstimmig beschlossen.
Schwarz: Registrieren, kennzeichnen und kastrieren
Agrarminister Werner Schwarz (CDU) erklärte: "Wir werden alle Halterinnen und Halter verpflichten ihre Katzen zu registrieren, zu kennzeichnen und kastrieren zu lassen." Wenn alle drei Vorgaben erfüllt seien, könnte die Zahl freilebender Katzen eingedämmt werden, so Schwarz. Die Regierung entwickelt als nächsten Schritt ein Konzept, wie genau die Katzenschutzverordnung gestaltet wird.
Die Verordnung ergänzt die bereits seit elf Jahren bestehenden Kastrationsaktionen für freilaufende Katzen. Zweimal im Jahr finden diese statt. Dafür wolle man laut Schwarz auch weiterhin Geld zur Verfügung stellen. Ziel der neuen Verordnung ist, den Schutz freilebender Katzen zu verbessern - und auch die negativen Auswirkungen von wildernden Katzen auf die heimische Tierwelt zu senken.
SPD: "Ein guter Tag für den Tierschutz"
Die SPD-Abgeordnete Sandra Redmann sprach von einem guten Tag für den Tierschutz. Mit der Katzenschutzverordnung und Kastrationsaktionen werde man das Leid der Tiere mindern und gleichzeitig Vögel und andere Kleintiere schützen. Cornelia Schmachtenberg von der CDU verwies in diesem Zusammenhang darauf, dass jede Katze Schätzungen zufolge im Jahr circa 200 Vögel und Kleintiere erlege.
Annabell Krämer von der FDP sagte, andere Bundesländer hätten es bereits vorgemacht. Weniger verwilderte Katzen bedeuten weniger Tierleid. Sie forderte die Landesregierung auf, jetzt schnell zu handeln.
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