Landesregierung möchte Folgen von Kinderarmut verringern
Wie kann Kindern, die von Armut betroffen sind, besser geholfen werden? Und wie können Lücken im Hilfesystem geschlossen werden? Die Landesregierung möchte bisherige Maßnahmen mit einem neuen Projekt weiterentwickeln.
Jedes fünfte Kind in Schleswig-Holstein lebt laut der Landesregierung unterhalb der Armutsgrenze und somit mit schlechteren Teilhabechancen. "Die Gefahr, später als Erwachsene selbst in Armut zu geraten, ist bei ihnen besonders hoch", sagt Sozialstaatssekretär Johannes Albig (Grüne). Dem möchte das Land mehr entgegenwirken.
Sozial-, Bildungs-, Gesundheitsministerium haben deshalb das Modellvorhaben "Kommunale Präventionsketten" ins Leben gerufen, um bereits bestehende Projekte finanziell zu unterstützen. Im Mittelpunkt steht, dass Akteure besser vernetzt werden sollen - insbesondere auf kommunaler Ebene. Zum Beispiel gehören dazu Jugend- und Gesundheitsämter, Kitas, Schulen, Vereine und Beratungsstellen.
Maßnahmen auf kommunaler Ebene
Ziel des Projekts ist es, Lücken im Unterstützungssystem für Kinder, Jugendliche und Familien zu identifizieren und herauszufinden, wie ihnen besser geholfen werden kann. Dazu sollen entsprechende Maßnahmen geplant und weiterentwickelt werden. Das können laut der Landesregierung zum Beispiel kostenfreie Sport- und Freizeitangebote im Sozialraum am Wochenende, der Aufbau von Bildungspatenschaften oder die bessere Etablierung von wohnortnahen Beratungsstellen für Familien sein.
Die Landesregierung plant, über drei Jahre jeweils ein Modellstandort pro Landkreis oder kreisfreier Stadt zu unterstützen - mit bis zu 100.000 Euro pro Jahr. Das Bewerbungsverfahren für Kreise und kreisfreie Städte läuft bis zum 31. Oktober. Start der Förderung ist dann 2025. Erarbeitet wurde das Landeskonzept von der Fachhochschule Kiel.