Kommentar: Viele Verlierer bei Landratswahl in Dithmarschen
Die Landratswahl im Kreis Dithmarschen hatte eine Hauptfigur: die AfD. Dazu hätte es nicht kommen dürfen, schreibt NDR Politikredakteur Andreas Schmidt in seinem Kommentar.
Die dramatische Wahl von Dithmarschen hat viele Verlierer. Und mal wieder hat die AfD die Lufthoheit über die politische Landschaft. Das hätte nicht so kommen müssen und auch nicht so kommen dürfen. Denn das Verrückte dabei ist ja: Die sechs Kreistagsabgeordneten der AfD haben fast nichts getan. Sie haben sich weder besonders in die Kreispolitik eingebracht noch im Vorfeld festgelegt, für welchen Kandidaten sie stimmen wollen. Bei den Vorstellungsreden klatschten sie beiden Beifall.
Aber die anderen Parteien haben sich über den Umgang mit der AfD zerstritten - mal wieder. Die Debatte um die sogenannte Brandmauer gegen eine Zusammenarbeit mit der AfD hat ihr erst recht eine Bühne gegeben. Die schwammigen Äußerungen des amtierenden Landrats Stefan Mohrdiek im Vorfeld der Wahl lassen ihn jetzt beschädigt zurück. Obwohl ihm niemand irgendwelche Sympathien für die AfD nachsagt.
Es war von vornherein absehbar, dass der Herausforderer Thorben Schütt spätestens im dritten Wahlgang gewinnen wird. Dann nämlich hätte die einfache Mehrheit gereicht. Und deshalb wäre es klug gewesen, wenn auch die SPD ihn unterstützt hätte. So wäre eine breite demokratische Mehrheit entstanden und die AfD hätte nicht diese große Aufmerksamkeit bekommen. Denn die hat sie gar nicht verdient.