Zu Ostern scheint ein neues Licht ins Dunkle
Das Osterfest ist im vergangenen Jahr vom Krieg in der Ukraine geprägt gewesen. Und genau der prägt auch dieses Jahr die Osterbotschaften der Bischöfinnen und Bischöfe.
An Ostern gehen wieder viele Menschen in die Kirche. Die Bischöfin im Sprengel Hamburg und Lübeck der Evangelisch-Lutherischen Nordkirche, Kirsten Fehrs, ruft zum Aufbegehren gegen die weltweite Zerstörung und die Brutalität der vielen Kriege auf. Der katholische Hamburger Erzbischof Stefan Heße sagt, es dürstet die Erde nach Frieden und Gerechtigkeit.
Bischöfin Fehrs: Leben und Freundlichkeit sollen siegen
Ostern sei das höchste Fest der Christen und in diesem Jahr nach wie vor von dem Krieg in der Ukraine geprägt. Deshalb ruft Bischöfin Kirsten Fehrs zum Aufbegehren gegen die weltweite Zerstörung und die Brutalität der vielen Kriege auf. "Erschüttert erleben wir an so vielen Orten der Welt, wie Hass, Menschenverachtung und Diktatur alles auseinanderreißt", sagt die Bischöfin. Inmitten all dieser Zerstörung in der Welt sei es das Kreuz, das Halt gebe und Haltung zeige.
Die Bischöfin fordert ein Nein zur Gewalt und ein Ja zum Widerspruch. Ostern sei für sie in diesem Jahr die Hoffnung, dass das Leben und die Menschenfreundlichkeit siegten. Unter dieser Hoffnung steht das Osterfest 2023 für die Hamburger Bischöfin Kirsten Fehrs angesichts der anhaltenden Kriegsverbrechen und des Leidens in der Ukraine.
Bischof Magaard: Aufbruch ins Helle
"Ostern feiern wir den Aufbruch ins Helle. Die Dunkelheit ist gewichen. Der Morgen des dritten Tages ist angebrochen. Christus ist auferstanden", sagt Gothart Magaard, Bischof im Sprengel Schleswig und Holstein der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Norddeutschland (Nordkirche), in seiner Botschaft zum Ostersonntag.
Er fordert auf, dort, wo es dunkel sei, das Licht der Hoffnung hochzuhalten. Denn das sei die Botschaft, die wir am Ostersonntag feiern: "Zu Ostern scheint ein neues Licht ins Dunkle. Versöhnung, Hoffnung und Frieden leuchten auf und verbreiten sich in die Welt", so der Bischof. "Wir selbst sind seit Ostern in ein anderes Licht gestellt. Es zählt nicht allein, was ich tue und bin, meine Kraft oder meine Grenzen. Über mir leuchtet Gottes Licht."
Erzbischof Heße: "Was wäre, wenn der Tod streiken würde?"
Der katholische Erzbischof Stefan Heße aus Hamburg wünscht sich Frieden und Gerechtigkeit auf der Erde. In seiner Osterbotschaft geht es in diesem Jahr um Streik. Denn in den vergangenen Wochen gab es viele Streiks, unter anderem im öffentlichen Nahverkehr, erklärt er. "Ich hab mir die Frage gestellt, was wäre, wenn der Tod streiken würde? Das wäre toll, aber es wäre noch immer nicht Ostern. Weil, wenn der Tod mal streikt, würde er irgendwann wieder die Arbeit aufnehmen und dann wären wir wieder da, wie es vorher war."
Tod und Leben streiten sich nach seinen Worten miteinander. Das werde nicht durch Streik gelöst, sondern dadurch, dass Jesus am Kreuz gestorben ist und das Ganze mit Liebe ausfüllt.