Kiel: "Oben ohne"-Baden ab heute erlaubt
Die neue Satzung, die es weiblichen Personen erlaubt, "oben ohne" baden zu gehen, soll in Kiel von heute an in Kraft treten. Die Ratsversammlung der Landeshauptstadt hatte die Änderung bereits vor einigen Wochen beschlossen - ein genaues Startdatum stand jedoch noch nicht fest.
Mit großer Mehrheit stimmten die Politiker der Ratsversammlung am 16. März für eine Änderung der Badesatzung in Kiel. Diese besagt, dass in den Hallen- und Freibädern der Stadt künftig Badekleidung zu tragen ist, die mindestens die primären Geschlechtsmerkmale bedeckt. Brüste gehören demnach nicht dazu.
Von heute an gilt das "oben ohne"-Baden für alle Geschlechter in den städtischen Schwimmbädern Hörnbad, Schilksee, Katzheide und Eiderbad.
Es geht um Gleichbehandlung der Geschlechter
Die Ratsversammlung hatte schon vor einigen Monaten dafür gestimmt, dass das Schwimmen ohne Bikinioberteil erlaubt werden soll. Es fehlte aber noch die entsprechende Änderung in der Satzung. Mit der neuen Regelung soll nach Angaben der Stadt eine Ungleichbehandlung der Geschlechter vermieden werden. Niemand solle benachteiligt werden.
Personal wurde geschult und sensibilisiert
Nach Angaben des Stadtsprechers Arne Gloy wurde in der Zwischenzeit das Personal der städtischen Bäder geschult und sensibilisiert. Dabei ging es um mögliche sexuelle Belästigung oder andere Konflikte zwischen Badegästen. Die Kieler Schwimm- und Sportstättenbetriebe beabsichtigen laut Stadtrat Gerwin Stöcken (SPD), dazu regelmäßig weitere Schulungen durchzuführen.
Seit mehreren Monaten gibt es deutschlandweit eine Diskussion darüber, ob weibliche Brüste in Schwimmbädern grundsätzlich bedeckt sein müssen. Erst vor wenigen Wochen teilten zum Beispiel die Berliner Bäderbetriebe mit, dass das Schwimmen "oben ohne" für alle Personen gleichermaßen erlaubt sei.