Kaikante im Flensburger Hafen abgesackt
In der Nacht zu Donnerstag haben sich in Flensburg auf einer Länge von rund 100 Metern plötzlich Risse in der Kaikante gezeigt, kurz danach sackte sie teilweise ab. Die Stadt warnt vor dem Betreten des Bereichs.
Die Hafenkante an der Schiffbrücke in Flensburg wurde weiträumig abgesperrt. Ein Teil der Kaikante sackte auf einer Länge von rund 40 Metern stellenweise einen halben Meter tief ein. Weitere 60 Meter sind nach Angaben der Stadt Flensburg sichtbar instabil. Der Bereich gilt jetzt als akut einsturzgefährdet, die Polizei hat deshalb eine weitreichende Absperrung aufgestellt.
Noch in der Nacht mussten Autos, die in Wassernähe standen, abgeschleppt und umgeparkt werden. Während des Polizeieinsatzes sei der Fußweg sogar weiter abgesackt. Dabei stürzten Teile der Kaimauer in die Flensburger Förde, hieß es weiter. Menschen wurden dabei nicht verletzt.
"Das nächste wird sein, dass man tatsächlich die Fachleute hier ranlässt und mal drunter schauen lässt", sagte Flensburgs Oberbürgermeister Fabian Geyer (parteilos). Die Stadt appelliert an alle Passanten, die Absperrung zu respektieren und sich von dem Gefahrenbereich fernzuhalten.
Mehr Schäden möglich
Die genaue Ursache steht noch nicht fest. Geyer vermutet allerdings, dass das Hochwasser vor einigen Wochen den Unterbau des Kais ausgespült und ihn so instabil gemacht hat. Diesen Zusammenhang soll ein Gutachter nun bestätigen. Wie lange die Sanierung dauern wird und welche Kosten dabei entstehen, ist noch nicht abzusehen. Denn wie groß die Fläche der Kaimauer ist, die tatsächlich unterspült ist, lässt sich derzeit noch kaum einschätzen, so Geyer. Es könnte also durchaus sein, dass es noch auf einer viel größeren Fläche Schäden gibt. Die Kaianlage ist sehr alt und wurde laut Geyer seit Jahrzehnten nicht modernisiert.
Niedrige Pegelstände an anderen Orten
In Lübeck und in Kiel war am Donnerstag einiges mehr von den Kaimauern zu sehen, die Pegelstände waren extrem niedrig. In Lübeck ragten teilweise nur noch die Masten der Schiffe über die Mauer. Direkt an der Mauer vertaute Schiffe lagen zum Teil bereits schief im Wasser. Das Tau zog sie an der einen Seite nach oben. Der Pegelstand sank am Vormittag auf -165 Zentimeter. An der Flaniermeile Kiellinie lagen Pontons wegen des Niedrigwassers auf dem Fördeboden. In Kiel-Holtenau lag der heutige Pegeltiefststand bei -160 Zentimeter.
Sturmwarnung für die Nordseeküste
Im Westen von Schleswig-Holstein zieht hingegen ein Sturm auf. Stürmische Böen mit vereinzelt bis zu 85 Kilometern pro Stunde peitschen die Wellen auf. Ab Freitagfrüh kommt zu dem Wind außerdem eine zunehmende Gewitterwahrscheinlichkeit. Die Reederei Cassen Eils hat den Fährbetrieb nach Helgoland für den 23. und 24. November eingestellt.