KI statt Biene - Schüler aus SH forschen an Bestäubungs-Drohnen
Drohnen sollen mit künstlicher Intelligenz Blumen bestäuben - daran forschen Nicolai Schlüter, Lewin Raetzell und Moritz Trapp. Mit ihrem Jugend Forscht-Projekt "Bee a Drone" wollen die drei Abiturienten aus Heikendorf bei Kiel neue Lösungsansätze für ein großes globales Problem liefern.
Die "Mutterdrohne" scannt die Umgebung mit einer Kamera. Künstliche Intelligenz erkennt die Blume und soll dann später kleine "Schwarmdrohnen" losschicken, um die Blüte zu bestäuben - so der Plan der drei Abiturienten. Die Mutterdrohne fliegt schon, die kleinen Schwarmdrohnen noch nicht. Mit dem Forschungsprojekt "Bee a Drone" wollen Nicolai, Lewin und Moritz Lösungsansätze liefern - für Orte, wo sich Bienen nicht mehr ansiedeln möchten: "Im asiatischen Raum gehen die Bienen zurück", sagt Nicolai Schlüter. "Dort versuchen die Menschen per Hand, nachzubestäuben. In den USA in der konventionellen Landwirtschaft werden Bienenvölker eingekauft, die sterben aber durch die Pestizide."
Bestäubung mit künstlichen Bienen - ein weltweites Forschungsfeld
Die drei jungen Forscher sind nicht die ersten, die über künstliche Bienen nachdenken. Schon länger wird mit Bestäubungs-Drohnen experimentiert. Einer der Forschungsschwerpunkte für Nicolai, Lewin und Moritz: Die Programmierung der Software zur Blütenerkennung, sagt Lewin Raetzel: "Bienen sind komplexe Tiere, sie können Blumen über verschiedene Sinne wahrnehmen. Das in einem Computer umzusetzen, ist wahnsinnig schwierig." Die künstliche Intelligenz wurde mit unzähligen Blumenbildern trainiert, so dass die Drohnen in der Lage sind, die Blumen zu erkennen, anzusteuern und ihre Pollen abzuladen.
5. Platz beim "Jugend Forscht"-Finale in Bremen
KI begeistert die jungen "Bee a Drone"-Forscher schon länger, sagt Lewin. Schon früher wollten sie eine App entwickeln, die Deutsch-Hausaufgaben lösen könnte - so wie es jetzt Chat GPT kann, berichtet er: "Man packt Daten in diese Blackbox und heraus kommt etwas, das den Menschen - oder den Bienen - nahekommt. Das fasziniert uns." Um die Mutter- und die Schwarmdrohnen zum Fliegen zu bringen, bräuchte das Team noch viel Zeit. Trotzdem hat das "Bee A Drone"-Projekt beim Jugend Forscht-Bundeswettbewerb am Wochenende in Bremen immerhin den 5. Platz gemacht. Nicolai Schlüter und seine Mitstreiter freuen sich - und wollen ihre Drohnen auf jeden Fall weiterentwickeln.