Eine Frau sitzt mit dem Kopf auf den Armen an einem Kuechentisch © picture alliance Foto: Christin Klose
Eine Frau sitzt mit dem Kopf auf den Armen an einem Kuechentisch © picture alliance Foto: Christin Klose
Eine Frau sitzt mit dem Kopf auf den Armen an einem Kuechentisch © picture alliance Foto: Christin Klose
AUDIO: AWO-Familienzentren in Schleswig-Holstein melden großen Zulauf (1 Min)

Junge Eltern in SH suchen Hilfe - AWO fordert mehr Unterstützung

Stand: 11.02.2024 14:50 Uhr

Viele junge Eltern suchen aktuell Hilfe in den 16 Familienzentren der Arbeiterwohlfahrt (AWO) in Schleswig-Holstein. Doch diese hat nach eigenen Angaben kaum noch Kapazitäten frei und benötigt daher dringend Unterstützung vom Land.

Die Familienzentren der AWO sollen Familien entlasten - sie bieten Müttern und Vätern zum Beispiel kostenfreie Unterstützung bei der Kinderbetreuung oder bei Fragen zu Erziehung und Kindergeld, organisieren gemeinsame Lesenachmittage oder Kochkurse. Doch der Zulauf ist derzeit so groß, dass zunehmend Personal, Platz und finanzielle Mittel fehlen, um ihm gerecht zu werden. Das berichtet AWO-Sprecherin Franziska Brzezicha auf NDR Nachfrage. Es gibt demnach viele Gründe, warum die Familienzentren so gefragt sind: Unter anderem hätten die Energiekrise und die Inflation dafür gesorgt, dass gerade ärmere Eltern einen enormen Druck verspürten.

AWO: Alleinerziehende vereinsamen immer mehr

Nicht nur finanziell stehen viele Familien vor Problemen. Die Arbeiterwohlfahrt macht noch eine weitere Beobachtung: Weil Kita-Plätze fehlen, vereinsamen offenbar immer mehr alleinerziehende Mütter - denn soziale Kontakte bleiben auf der Strecke. "Wir hören oft, dass besonders junge Mütter keine Freundinnen mehr haben, stark vereinsamen, weil zum Beispiel die Eltern nicht mehr da sind oder nicht vor Ort wohnen und sie mit den Kindern allein sind", erzählt Sprecherin Franziska Brzezicha. "Sobald die Alleinerziehende keinen Kita-Platz hat, ist sie mit den Kindern allein zuhause. Sie kann nicht arbeiten und hat wenig Austausch."

Finanzierung durch Spenden und Co. reiche nicht aus

Die Gemeinschaft suchen Betroffene laut Brzezicha dann in den ohnehin schon vollen Familienzentren. Doch diese seien für alle kostenlos und das bedeutet für die AWO: keine Einnahmen. Die Finanzierung aus anderen Mitteln ist laut der Sprecherin nicht ausreichend. "Und deshalb haben wir leider das Problem, dass wir oft mit sehr wenig Man- oder Womanpower vor Ort sind und die Angebote oft nicht so ausreichend sind, wie eigentlich der Bedarf ist." Die AWO fordert daher mehr finanzielle Unterstützung von der Politik, um ihr Angebot auszuweiten.

Weitere Informationen
In einem geöffneten Potemonnaie ligene zwei Geldscheine, im Hintergrund ist ein Kind. © Imago Images | photothek Foto: photothek

AWO: "Der Druck auf Familien steigt"

Die Beratungsnachfrage in Familienzentren in SH ist aktuell sehr hoch. Sie fordern mehr finanzielle Unterstützung durch die Politik. mehr

Martin Meers, Geschäftsführer der AWO Bildung und Arbeit lächelt in die Kamera. © NDR Foto: Peter Bartelt
28 Min

SH Schnack mit AWO-Geschäftsführer Martin Meers

Martin Meers ist ein Kind der Arbeiterwohlfahrt und schon mit seinen Eltern bei AWO Veranstaltungen gewesen. Heute ist er Geschäftsführer der AWO Bildung und Arbeit. 28 Min

Dieses Thema im Programm:

NDR 1 Welle Nord | Nachrichten für Schleswig-Holstein | 11.02.2024 | 09:00 Uhr

Schlagwörter zu diesem Artikel

Kinderbetreuung

Soziales Engagement

Nachrichten aus Schleswig-Holstein

Ein mit Farbe beschmierter Jet auf einem Rollfeld. © picture alliance/dpa/TNN Foto: Julius Schreiner

Sylt-Prozess gegen "Letzte Generation" beginnt mit Aussagen

Sechs Mitglieder müssen sich vor Gericht verantworten. Sie sollen ein Flugzeug mit Farbe beschmiert haben. mehr

Videos