FSG: Transfergesellschaft für sechs Monate gesichert
Am Morgen hat die Geschäftsführung der insolventen Flensburger Schiffbau-Gesellschaft (FSG) die knapp 700 Mitarbeiter bei einer Betriebsversammlung über den weiteren Kurs informiert. Derzeit hat die FSG keine Aufträge und keinen Käufer. In einer Woche wechselt die Mehrheit der Mitarbeiter in eine Transfergesellschaft. Die Versammlung wurde kurz für eine Kundgebung der IG Metall Küste unterbrochen. Dort verkündete die Gewerkschaft Neuigkeiten - und damit auch ein bisschen Hoffnung: Der norwegische Ex-Eigentümer Siem wird demnach die Großfähre "Honfleur" kaufen. Dann wäre Geld für die Transfergesellschaft da, die dadurch finanziell für sechs Monate abgesichert wird.
Offenbar Auftrag für zwei weitere Schiffe
Das Schiff "Honfleur" liegt in Flensburg halbfertig am Pier. Der bisherige Auftraggeber, die französische Reederei Brittany Ferries hatte den Vertrag laut FSG überraschend storniert - die letzte Order in den Büchern der Werft. Das Unternehmen Siem hat für den Bau der "Honfleur" einen Kredit in Millionenhöhe zur Verfügung gestellt und deswegen ein großes Interesse am Überleben der Werft. Ob und wo die "Honfleur" nun weitergebaut wird, ist allerdings noch unklar. Ebenso hat Investor Lars Windhorst angekündigt, dass zwei RoRo-Schiffe für die Werft in Auftrag gegeben werden. Auch das ist allerdings vertraglich noch nicht unterschrieben. Als Auftraggeber fungiert nach bisherigen Informationen ebenfalls Siem.
Noch viele Fragezeichen
FSG-Geschäftsführer Martin Hammer sagte, es werden wahrscheinlich etwa 300 Mitarbeiter weiterhin auf der Werft arbeiten und die weiteren Beschäftigten dann in die Transfergesellschaft wechseln. Diese Gesellschaft ist dann auch nur für sechs Monate gesichert. Diese Zeit bleibt der Werft, um eine Lösung zu finden. Wichtige Weichen werden sich in einer Woche, am 31. Juli, stellen. Dann wird auch Schleswig-Holsteins Wirtschaftsminister Bernd Buchholz (FDP) an der Flensburger Werft erwartet.