In SH siedeln sich weniger neue Unternehmen an
Die "Wirtschaftsförderung und Technologietransfer in Schleswig-Holstein" (WTSH) und das Wirtschaftsministerium haben am Donnerstag die aktuelle Ansiedlungsbilanz bekannt gegeben. Demnach kamen 105 Unternehmen neu nach Schleswig-Holstein - 14 weniger als noch im Vorjahr.
Die Staatssekretärin im Wirtschaftsministerium, Julia Carstens (CDU), und WTSH-Geschäftsführer Hinrich Habeck haben am Donnerstag die aktuellen Zahlen zur Ansiedlung von Unternehmen in Schleswig-Holstein veröffentlicht. So kamen im vergangenen Jahr 105 Firmen mit 1686 Arbeitsplätzen neu in den Norden. Das sei im Vergleich zu 2021 allerdings ein Rückgang, teilten die Verantwortlichen mit. Damals siedelten 119 Unternehmen mit 2063 Arbeitsplätzen hierher um.
Gründe: Fachkräftemangel und schwierige Weltlage
Neben der weltweit schwierigen Lage, die sich auch auf die Ansiedlung neuer Unternehmen im Norden ausgewirkt hätte, sehen die Wirtschaftsförderer und das Ministerium auch den Fachkräftemangel als Problem. Noch in diesem Jahr soll deshalb in Kiel ein sogenanntes Welcome Center unter dem Dach der WTSH eröffnen, das ausländische Fachkräfte nach Schleswig-Holstein holen und betreuen soll. Im vergangenen Jahr entschieden sich den Angaben zufolge elf ausländische Unternehmen für Schleswig-Holstein, im Vorjahr seien es acht Firmen gewesen. Fast alle Unternehmen kämen aus dem europäischen Ausland, eins aus China. Vor allem schwedische und schweizerische Unternehmen hätten ein verstärktes Interesse an Schleswig-Holstein.
Westküste hinkt bei Unternehmens-Neuansiedlungen hinterher
Generell fällt die Zahl der Neuansiedlungen von Unternehmen regional sehr unterschiedlich aus: Während der Süden und Osten zahlreiche neue Unternehmen anlocken konnten, siedelten sich an der Westküste nur zwölf Firmen an. Dennoch ist die Staatssekretärin im Wirtschaftsministerium optimistisch: Laut Carstens werde die Westküste durch die steigende Bedeutung erneuerbarer Energien bald einen wirtschaftlichen Aufschwung erleben. Dafür müsse Strom in Schleswig-Holstein aber billiger werden, so Carstens.
Für die kommenden Aussichten in Bezug auf Unternehmens-Zuwanderung gab sich WTSH-Chef Habeck allerdings optimistisch: "Seit Anfang des Jahres spüren wir eine verstärkte Nachfrage."