Blick in eine Buchekrone am Stamm entlang. © NDR Foto: Anja Deuble
Blick in eine Buchekrone am Stamm entlang. © NDR Foto: Anja Deuble
Blick in eine Buchekrone am Stamm entlang. © NDR Foto: Anja Deuble
AUDIO: Unbekannte vergiften Bäume in Großenwiehe (3 Min)

Großenwiehe: Bohrlöcher an Bäumen, Gemeinde sucht Zeugen

Stand: 13.03.2025 11:27 Uhr

Unbekannte haben in Großenwiehe Löcher in eine Buche und einen Ahorn gebohrt - offenbar, um Gift einzufüllen und die Bäume zu töten. Das ist kein Einzelfall, wie ein ehemaliger Baumpfleger berichtet.

In Großenwiehe (Kreis Schleswig-Flensburg) haben Unbekannte zwei Bäume offenbar mutwillig vergiftet. Das teilt die Gemeinde mit. Zunächst hatten Passanten entlang eines Fußwegs demnach Bohrlöcher an einer Buche und einem Anhorn entdeckt. Daraufhin kontaktierte Bürgermeister Keno Jaspers (SSW) den in Großenwiehe lebenden ehemaligen Baumpfleger der Stadt Flensburg Ulrich Hinz.

Baumpfleger spülte Gift mit Wasser aus den Bohrlöchern

"Ich habe dann Wasser zum Verdünnen in die Löcher eingefüllt und mit einem Stock wieder herausgedrückt", sagt Hinz. Dabei habe er beobachtet, dass das wieder austretende Wasser schäumte und zähflüssiger wurde - laut Hinz ein klares Anzeichen für Unkrautvernichtungsmittel, denn Ahorn und Buche hätten keine ätherischen Öle in ihrem Holz.

Schicksal der vergifteten Bäume ungewiss

Ob Hinz die Bäume tatsächlich retten konnte, wisse er noch nicht. "Ich hoffe, dass das Gift noch nicht so lange drin war. Die Bäume werden ja gerade wieder aktiv und nehmen das dann erst mit auf", sagt der ehemalige Baumpfleger.

"Wenn Sie 20 Jahre lang Baumschutz gemacht haben, schockt einen so schnell nicht mehr, was Menschen alles einfällt, um Bäume umzubringen." Ulrich Hinz, ehemaliger Baumpfleger

Schatten und Laub: Mehrere Motive für Baumfrevel

Laut Hinz gibt es mehrere Motive, warum Menschen gezielt Bäume vergiften, zum Beispiel, weil sie Schatten auf das eigene Grundstück werfen, viel Laub verlieren oder aus Sorge davor, dass große Bäume umkippen könnten. Die Gemeinde Großenwiehe hofft nun auf Hinweise aus der Bevölkerung, um herauszufinden, wer die Bäume vergiftet hat. Baumfrevel gilt als Ordnungswidrigkeit und kann laut der Naturschutzorganisation NABU mit Geldstrafen von bis zu 50.000 Euro geahndet werden.

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Dieses Thema im Programm:

NDR 1 Welle Nord | Nachrichten für Schleswig-Holstein | 12.03.2025 | 16:30 Uhr

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