Kiel: Geldstrafe für 78-Jährige wegen fahrlässiger Tötung
Vor dem Amtsgericht Kiel ist am Freitag das Urteil wegen fahrlässiger Tötung gefallen. Die verurteilte 78-Jährige hat nach Auffassung des Gerichts höchstwahrscheinlich Gas- und Bremspedal verwechselt.
Die Angeklagte war bereitwillig geständig, sagte eine Sprechrin des Amtsgerichts am Freitagmittag in Kiel. Das Urteil in dem Prozess, der erst am Morgen gestartet war, fiel deshalb schnell: eine Geldstrafe von 60 Tagessätzen zu 55 Euro. Ein Gutachten war zuvor zu dem Schluss gekommen, dass es keinen technischen Defekt an dem Unfallauto gab und auch die Angeklagte keine gesundheitlichen EInschränkungen aufwies. Höchstwahrscheinlich wurden Gas- und Bremspedal verwechselt, so die Sprecherin. Und die Angeklagte war demnach in dem Moment zu überfordert, um rechtzeitig vor dem Zusammenstoß zu reagieren.
Im Laufe des kurzen Prozesses entschuldigte sich die 78-Jährige mehrfach bei dem überlebenden Opfer. Nach dem Verlesen des Urteils, das beide Seiten begrüßten, kamen sie versöhnlich miteinander ins Gespräch.
Ende Januar Kontrolle über Fahrzeug verloren
Ende Januar diesen Jahres war die 78-jährige Frau mit ihrem Auto am Bebelplatz im Kieler Stadtteil Elmschenhagen unterwegs. Dort hat sie aus Unachtsamkeit so stark beschleunigt, dass sie die Kontrolle über ihren Wagen verlor. Dadurch geriet das Auto auf den Gehweg und erfasste dort zwei Frauen - Mutter und Tochter. Das Auto überrollte die 85-jährige Mutter, die ihren Verletzungen erlag. Die 64-jährige Tochter wurde schwer verletzt.