Fluthilfen-Betrüger aus Norderstedt muss ins Gefängnis
Ein Mann aus Norderstedt hatte versucht, finanzielle Hilfen für die Opfer der Ahrtal-Flut zu ergaunern. Am Dienstag hat das Amtsgericht Norderstedt den 43-Jährigen deswegen zu einem Jahr und zehn Monaten Haft verurteilt.
Es war eine der schwersten Naturkatastrophen in der Geschichte der Bundesrepublik: die Überschwemmungen im Ahrtal im Juli vergangenen Jahres. 134 Menschen kamen damals ums Leben. Am Amtsgericht Norderstedt wurde am Dienstag einem Mann der Prozess gemacht, der versucht hatte, aus der Katastrophe Profit zu schlagen. Das Urteil fiel bereits am ersten Verhandlungstag.
Versuchter Betrug um Fluthilfen: Ein "dummer Fehler"
Die Staatsanwaltschaft warf dem Mann unter anderem versuchten gewerbsmäßigen Betrug vor. Der 43-Jährige aus Norderstedt gestand direkt zu Prozessbeginn. Der Angeklagte bezeichnete die Tat als "dummen Fehler".
Nach der Flut im Ahrtal vergangenes Jahr hatte er staatliche Soforthilfen für Flutopfer beantragt - insgesamt 28.000 Euro. Auf einem Portal der rheinland-pfälzischen Landesregierung hatte er mehrere Anträge mit Namen von Menschen aus dem Flutgebiet gestellt. Den Behörden fielen die Ungereimtheiten auf - sie zahlten ihm kein Geld aus.
Nicht der erste Betrug des Norderstedters
Der Täter ist bereits 26-mal vorbestraft, unter anderem wegen Betrugs, Unterschlagung und Geldwäsche. Die Verteidigung will gegen das Urteil Berufung einlegen.