Fehmarnbeltquerung: Der Plan für den Tunnel zum Tunnel

Stand: 13.04.2023 20:36 Uhr

2029 sollen Autos und Züge durch den Ostseetunnel zwischen Deutschland und Dänemark rollen. Um die Planung auf deutscher Seite ging es am Mittwoch in einer Kommunalkonferenz in Großenbrode (Kreis Ostholstein). Verkehrsminister Madsen ist optimistisch, dass auch der Sundtunnel in diesem Jahrzehnt fertiggestellt sein wird.

In etwa sechs Jahren sollen Fehmarn und Lolland in Dänemark mit einem Tunnel verbunden werden. Ein Mammutprojekt - aber auch die deutsche Anbindung an diesen Ostseetunnel ist eine große, komplizierte und teure Aufgabe. Die Fehmarnsund-Brücke, die derzeit das Festland mit Fehmarn verbindet, wird den Verkehr dann nicht mehr bewältigen können, so die Prognose. Deshalb soll unter dem Fehmarnsund ein kombinierter Straßen- und Eisenbahntunnel entstehen.

"Eine besonders große Herausforderung", sagt das schleswig-holsteinische Verkehrsministerium, aber Verkehrsminister Claus Ruhe Madsen (parteilos) hat sich am Mittwoch optimistisch über eine Inbetriebnahme des geplanten Tunnels unter dem Fehmarnsund parallel zum Ostseetunnel bis 2029 geäußert. Nicht zuletzt dank beschleunigter Planungsverfahren gebe es Grund zu Optimismus, dass der Sundtunnel gegenüber dem Belttunnel zwischen Fehmarn und der dänischen Insel Lolland nicht ins Hintertreffen geraten werde, sagte Madsen am Mittwoch nach der Kommunalkonferenz in Großenbrode.

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Planungen und Konzepte sollen transparent gemacht werden

Um sich regelmäßig über den Planungs- und Baustand auszutauschen, soll die Fehmarnsund-Kommunalkonferenz nun halbjährlich mit dem Verkehrsminister stattfinden. "Bis zur Fertigstellung des Fehmarnbelttunnels verbleiben uns noch gut sechs Jahre, um einerseits die bestehende Fehmarnsundbrücke zu ertüchtigen und andererseits einen kombinierten Straßen- und Schienentunnel unter dem Sund zu errichten", so Madsen.

DB setzt auf schnellere Verfahren

Die Konzernbevollmächtigte der Deutschen Bahn, Ute Plambeck, setzt auf schnellere Verfahren bei Planung und Bau der Schienenanbindung des Ostseetunnels. Auch die Genehmigungsfristen sollen beschleunigt werden. "Wir sind mit den Planungen bereits sehr weit vorn", sagte Plambeck. Ziel sei es, Express- und Regionalzüge zwischen Hamburg und Kopenhagen so schnell wie möglich über die europäische Hauptverkehrsachse rollen zu lassen. Plambeck betonte, es werde während des Baus feste Bearbeitungsfristen für alle Beteiligten geben. Offene Fragen zwischen Bauherrn und Genehmigungsbehörden würden sofort oder innerhalb weniger Tage geklärt. Beteiligungsfristen blieben davon unberührt.

Tunnelkosten: 7,1 Milliarden Euro

Dänemark baut bereits an dem 18 Kilometer langen Straßen- und Eisenbahntunnel. Er soll von 2029 an die dänische Insel Lolland und Fehmarn verbinden und die Fahrzeit deutlich verkürzen. Die Kosten dafür betragen nach Angaben des Bauherren Femern A/S 7,1 Milliarden Euro. Diese Kosten trägt Dänemark. Die alte Sundbrücke soll bis 2024 saniert werden. Sie soll für Fußgänger, Radfahrer und langsame Fahrzeuge erhalten bleiben. Die Instandsetzung läuft bereits. Noch in diesem Jahr werde mit dem Austausch der 80 Tragseile der Brücke begonnen, sagte Verkehrsminister Madsen. Die Gesamtkosten für die Sanierung liegen den Angaben zufolge bei rund 50 Millionen Euro

Auf deutscher Seite sollen zudem bis 2029 die Zugstrecke Lübeck-Puttgarden sowie die Bundesstraße 207 ausgebaut und eine 380-Kilovolt-Stromtrasse verlegt werden.

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Dieses Thema im Programm:

NDR 1 Welle Nord | Nachrichten für Schleswig-Holstein | 12.04.2023 | 17:00 Uhr

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