Deichverstärkung in Friedrichskoog: Nicht jeder ist dafür
In Friedrichskoog im Kreis Dithmarschen laufen die Planungen für eine Deichverstärkung ab dem Jahr 2024. Am Mittwochabend wurden die Bürger beteiligt und es gab kontroverse Diskussionen.
Auf knapp zwei Kilometern Länge will der Landesbetrieb für Küstenschutz, Nationalpark und Meeresschutz den Deich in Friedrichskoog verstärken. Er soll etwa 30 Zentimeter höher werden. Im Frühjahr 2024 sollen die Arbeiten an dem gut zwei Kilometer langen Küstenschutzbauwerk Trischendamm beginnen. Das Ziel ist klar: mehr Sicherheit für den Urlaubsort an der Nordsee. Doch es gibt auch kritische Stimmen, die zu viele Einschränkungen befürchten.
Viel Lärm und Dreck während der Bauzeit
Die Baumaßnahme hätte möglicherweise Folgen für den Tourismus, der für die kleine Gemeinde sehr bedeutend ist. Während der zweijährigen Bauarbeiten von 2024 bis 2026 wird unter anderem der Badestrand gesperrt bleiben müssen. Außerdem müssen viele Lastwagen durch Friedrichskoog fahren, um Sand und Klei an den Deich zu liefern. Diskussionen gab es bei der Bürgerbeteiligung am Mittwochabend darüber, wo diese Transportwege entlang führen sollen - und ob dafür mit dem Trischendamm eine weitere Attraktion gesperrt werden muss.
Bürgermeister: Gewaltiger Einschnitt in den Tourismus
Bürgermeister Bernd Thaden (SPD) zeigte deutlich seine Bedenken: "Das ist ein gewaltiger Einschnitt in den Tourismusbereich. Ich weiß nicht, wie wir das auffangen werden für die Gewerbetreibenden und den ganzen Ort. Denn der Tourismus ist ein wichtiger wirtschaftlicher Faktor hier in der Gemeinde." Die Gemeinde hat bereits eine Umfrage unter Gewerbetreibenden, Einwohnern und Gästen gestartet. Sie soll mögliche Alternativen aufzeigen, wie die Folgen für den Tourismus abgemildert werden könnten. Die Umfrage läuft bis Ende November.
Friedrichskoog will sich insgesamt neu präsentieren
Friedrichskoog soll insgesamt attraktiver werden. In einer Broschüre der Gemeinde heißt es, dass sowohl Kurpark als auch Badestrand und Trischendamm in den kommenden Jahren umfassend umgestaltet werden sollen. Es geht also nicht nur um Küstenschutz, sondern auch um touristische Anziehungspunkte. In Planung sind auch neue Restaurants und Unterkünfte für Urlauber sowie ein Hafenmuseum. Eine Promenade und Brücke sollen ebenfalls gebaut werden, um einen direkten Zugang zur Seehundstation zu schaffen. Gestartet wird mit dem Umbau des Kurparks - dafür ist bereits der Herbst 2023 vorgesehen.