Daniel Günther erhält "Orden wider den tierischen Ernst"
Schleswig-Holsteins Ministerpräsident bekommt den Karnevalspreis des Aachener Karnevalsvereins für seine unbekümmerte Art und seinen trockenen Humor verliehen.
Mit dem Karnevalsorden zeichnet der Aachener Karnevalsverein seit 1952 jährlich Personen des öffentlichen Lebens aus. Den Ritterorden bekommt, wer "Humor und Menschlichkeit im Amt" vereint. Die Liste der Preisträger liest sich wie ein "Who is who" der Politik der vergangenen Jahre: Neben ehemaligen Bundeskanzlern wie Konrad Adenauer oder Helmut Schmidt ist die Liste der Ministerpräsidenten, die den Orden aus diversen Gründen bekamen, lang. Einmal mit dem Orden ausgezeichnet sind die Träger auf Lebenszeit "Ordensritter des Ordens wider den tierischen Ernst". Bei der nächsten Ordensverleihung am 27. Januar 2024 in Aachen bekommt Schleswig-Holsteins Ministerpräsident Daniel Günther den Karnevalspreis offiziell verliehen.
Elferrat: Günther "junggebliebener, lässiger Politiker"
Die Entscheidung des Elferrates sei schnell gefallen, teilte der Aachener Karnevalsverein bei einer Pressekonferenz am Montag mit. Günther sei ein erfolgreicher Politiker, der die Herzen der Menschen gewinne. Seine Standfestigkeit und sein trockener Humor hätten den Rat überzeugt und beeindruckt - denn man wisse um die Wirkung von Humor im Amt, hieß es. Günther zählt demnach "zu den lässigen Junggebliebenen in der Politik" und habe seine Coolness erhalten.
Auch "Layla-Auftritt" spielte eine Rolle
"Wir haben natürlich auch die Bilder im Kopf, wo er auf der Kieler Woche auf der Bühne steht und das eine oder andere Liedchen mitschmettert", sagte der Präsident des Elferrates, Wolfgang Hyrenbach, der übrigens selbst in Schleswig-Holstein aufgewachsen ist. Bei einem Auftritt im Bayernzelt hatte Günther den umstrittenen Partysong "Layla" gesungen. In den sozialen Medien erntete er positives wie negatives Feedback. Ebenfalls für Schlagzeilen gesorgt hatte Günther, als er nach seinem Wahlsieg den "Helikopter" getanzt hatte.
Günther fühlt sich geehrt und freut sich auf Verleihung
"Ich fühle mich geehrt", sagte Günther auf der Pressekonferenz. Beim Anruf des Rates sei er überrascht gewesen, hätte sich aber gefreut. Kurz nach seinem 50. Geburtstag hatte er die "erste Warnung" bekommen, dass sein Name beim Rat umging. Es sei ihm eine große Freude, der 74. Träger des Ordens zu sein. Für ihn sei Humor in der Politik wichtig. "Das Leben der Menschen wird nicht besser, wenn wir Politiker nur ernst durch die Gegend laufen." Nun freut er sich auf ein ganzes Wochenende in Aachen bei der Preisverleihung. Dabei wird Bundesaußenministerin Annalena Baerbock, die den Orden in der vergangenen Karnevalssaison erhielt, eine Laudatio auf Günther halten.
Auch Heide Simonis bekam den Orden
Mit Daniel Günther bekommt der erste gebürtige Schleswig-Holsteiner den Orden. Das erste Landesoberhaupt Schleswig-Holsteins mit dem Orden ist er aber nicht. Bereits Heide Simonis bekam 1998 als erste Frau den Orden verliehen. Sie wurde damals für ihre "scharfsinnige, unkonventionelle und herzliche" Art ausgezeichnet.