Bündnis im Norden fordert Inflationsausgleich für Rentner
Ein großes Bündnis aus Gewerkschaften, Sozialverbänden sowie Seniorenbeirat Schleswig-Holstein und Hamburg fordert einen Inflationsausgleich für Ruheständler. Es geht um einmalig 3.000 Euro.
Fast die Hälfte aller Rentnerinnen und Rentner in Deutschland müssen mit weniger als 1.250 Euro netto im Monat auskommen. Das war zuletzt das Ergebnis des Statistischen Bundesamtes. Viel zu wenig findet ein Bündnis, bestehend aus Gewerkschaften, Sozialverbänden sowie einigen Seniorenbeiräten. Im Kieler Gewerkschaftshaus Legienhof forderten sie am Mittwoch einen Inflationsausgleich für Rentnerinnen und Rentner. Konkret geht es um 3.000 Euro, wie die Geschäftsführerin von IG Metall Kiel-Neumünster Stephanie Schmoliner erklärt.
Schmoliner: Inflationsausgleich ist erster Schritt
"Das ist die Summe, die die Bundesregierung für die Unternehmen zur Verfügung gestellt hat. Wir finden es ist nur fair, wenn auch Seniorinnen und Senioren davon profitieren. Abgesehen davon haben die Pensionäre, die im Landesverband gearbeitet haben, auch diese 3.000 bekommen", so Schmoliner. Die 3.000 Euro setzen sich zusammen aus zwei Mal 1.500 Euro für die Jahre 2022 und 2023. Die Deutsche Rentenversicherung müsste für diese bundesweite Zahlung des Inflationsausgleichs etwa 60 Milliarden Euro aufbringen.
Trotzdem ist die Inflationsausgleichszahlung nur der erste Schritt, findet Schmoliner. Es reiche nicht aus, weil ältere Menschen immer häufiger in Altersarmut abrutschen. Das Bündnis fordert weitere Schritte - hin zu einem sozialeren und besseren Rentensystem.
15.000 Unterschriften für Petition
Das Bündnis hat kürzlich eine Petition gestartet, die Mitte Juni an verschiedenste Politikerinnen und Politiker überreicht werden soll. Derzeit wurde sie von über 15.000 Menschen unterschrieben. Laut des Bündnisses sind außerdem noch weitere Aktionen im öffentlichen Raum geplant.
Das Bündnis, dass sich nun in Schleswig-Holstein zusammengeschlossen hat, will also, dass Rentnerinnen und Rentner finanziell unterstützt werden. Der Plan ist, dieses Bündnis auch auszuweiten. In den vergangenen Wochen haben sie laut Schmoliner einige Anfragen aus anderen Bundesländern mit der Frage bekommen, wie man unterstützen kann. Aktuell besteht das Bündnis aus IG Metall, den AWO- und SoVD-Landesverbänden Schleswig-Holstein und Hamburg, dem VdK-Nord, dem VdK-Hamburg sowie vielen Seniorenbeiräten.