Eine ältere Dame zählt das Geld aus ihrem Portemonnaie ab. © picture alliance / dpa | Matthias Balk Foto: Matthias Balk
Eine ältere Dame zählt das Geld aus ihrem Portemonnaie ab. © picture alliance / dpa | Matthias Balk Foto: Matthias Balk
Eine ältere Dame zählt das Geld aus ihrem Portemonnaie ab. © picture alliance / dpa | Matthias Balk Foto: Matthias Balk
AUDIO: Mehr ältere Menschen in SH auf finanzielle Hilfe angewiesen (1 Min)

Immer mehr Senioren aus SH brauchen Grundsicherung

Stand: 27.02.2024 10:46 Uhr

Im Vergleich zum Vorjahr beziehen neun Prozent mehr Schleswig-Holsteiner, die älter als 65 Jahre alt sind, Grundsicherung. Blickt man weiter in die Vergangenheit, ist der Anstieg noch drastischer.

Immer mehr ältere Menschen in Schleswig-Holstein sind auf Grundsicherung angewiesen. Laut Zahlen des Statistikamts Nord haben im Jahr 2022 landesweit 24.600 Menschen, die älter als 65 Jahre sind, die staatliche Leistung bekommen. Das sind neun Prozent mehr als im Vorjahr - und insgesamt 3,6 Prozent der Bevölkerung ab 65 Jahren.

Blickt man 20 Jahre zurück auf 2004 dann hat sich die Zahl sogar mehr als verdoppelt. Damals haben knapp 10.500 Senioren die finanzielle Unterstützung bekommen. Das waren - verglichen mit dem Rest der älteren Bevölkerung zu der Zeit - 1,9 Prozent. Im Jahr 2010 waren etwa 15.500 ältere Menschen auf die Grundsicherung angewiesen (2,5 Prozent der Bevölkerung ab 65 Jahren).

SOVD: Rentenniveau reicht nicht aus

Die Entwicklung überrascht Tim Holborn, Geschäftsführer des Landessozialverbandes Schleswig-Holstein (SOVD), nicht: "Das Rentenniveau in Deutschland ist einfach nicht ausreichend." Damit die Menschen von dem leben können, was sie sich erarbeitet haben, müsse das ansteigen. "Die Armutsgefährdungsquote von Menschen über 65 in Deutschland beträgt 18,3 Prozent. Das macht deutlich, dass die Situation sehr kritisch ist", betont Holborn. Er geht davon aus, dass sich die Situation weiter zuspitzen wird. Um gegenzusteuern muss aus Sicht des Sozialverbandes mehr Geld in die gesetzliche Rentenkasse fließen - zum Beispiel indem auch Selbstständige verpflichtend einzahlen müssen.

Grundsicherung im Alter erhalten bedürftige Personen, die die gesetzlich festgesetzte Altersgrenze erreicht oder überschritten haben und deren Einkommen nicht ausreicht, um ihren Lebensunterhalt zu decken. Ein Fünftel verfügt über kein angerechnetes Einkommen. Weitere 37 Prozent beziehen nur ein geringes Einkommen von unter 400 Euro.

Weitere Informationen
Ein alter Mann geht am Rollator durch die Innenstadt. © picture alliance/dpa Foto: Andreas Arnold

Umfrage zu Altersarmut: Mehrheit befürchtet knappe Rente

Laut #NDRfragt-Umfrage gehen die meisten Befragten davon aus, ihren Lebensstandard im Ruhestand nicht halten zu können. mehr

Eine alte Frau sitzt auf einer Parkbank. © picture-alliance/ ZB / neu lizensiert von Bildredaktion am 29.01.2024 Foto: Arno Burgi

Wohnungsnot bei Rentnern: Studie warnt vor Verschärfung

Weil die geburtenstarken Jahrgänge jetzt in Rente gehen, steigt der Bedarf an altersgerechtem Wohnraum. Aber auch die Armut steigt. mehr

 

Dieses Thema im Programm:

NDR 1 Welle Nord | Nachrichten für Schleswig-Holstein | 27.02.2024 | 12:00 Uhr

Nachrichten aus Schleswig-Holstein

Boote der 49er FX-Klasse sind zum Start bereit bei einer Wettfahrt im Rahmen der Kieler Woche auf der Förde vor Schilksee. © picture alliance/dpa Foto: Frank Molter

Olympia 2036 oder 2040: Kiel bewirbt sich um Segelwettkämpfe

Die Landeshauptstadt will zum dritten Mal Austragungsort werden. Neben Schilksee sollen neue Reviere dazukommen. mehr

Videos

Das Logo von #NDRfragt auf blauem Hintergrund. © NDR

Umfrage zum Fachkräftemangel: Müssen wir alle länger arbeiten?