Brennende Solarmodule können für Einsatzkräfte gefährlich werden
Photovoltaik-Anlagen auf Dächern stellen die Feuerwehren im Land bei einem Brand vor besondere Herausforderungen - so wie Donnerstagabend bei einem Brand in einem Einfamilienhaus in Kasseedorf im Kreis Ostholstein. Die Einsatzkräfte konnten das Feuer im Dachstuhl erst nach Stunden löschen, nachdem ein Bagger zuvor die Module heruntergerissen hatte.
Auch abgeschaltete Module erzeugen Spannung
Laut Feuerwehrverband ergeben sich durch Solarmodule bei einem Gebäudebrand drei zusätzliche Gefahren für die Einsatzkräfte: Stehen die Module in Brand, entstehen Giftstoffe in der Luft; Teile der Anlage könnten vom Dach herabstürzen und die ganze Anlage kann noch während des Feuers unter Strom stehen. Denn die Module erzeugen auch dann Spannung, wenn im Gebäude längst alles abgeschaltet ist. Erst dann können auch brennende Solarmodule, die unter Spannung stehen, gefahrlos mit Wasser gelöscht werden.
Die Einsatzkräfte müssen deshalb unter Atemschutz löschen und besonders viel Abstand zum Feuer zu halten. Neben Ausbildungsangeboten stehen den Feuerwehren in Schleswig-Holstein spezielle Infokarten zur Verfügung. Darin finden die Einsatzkräfte konkrete Hinweise zum Umgang mit den besonderen Gefahren, die sich durch Solarmodule auf Gebäuden ergeben.