Bohmstedt: Zwei Männer sterben nach Sturz in Gülleschacht
Ein Unfall in Bohmstedt hat am Donnerstag zwei Männer auf einem Bauernhof das Leben gekostet. Wegen der giftigen Gase kommt es in der Düngezeit immer wieder zu Unfällen an Güllebehältern.
Am Donnerstagabend hat sich ein tragischer Unfall in Bohmstedt in Nordfriesland ereignet. Zwei Männer sind nach einem Sturz in einen Gülleschacht auf einem Bauernhof ums Leben gekommen. Der genaue Unfallhergang ist nach Polizeiangaben noch unklar. Trotz eines groß angelegten Rettungsaufgebotes konnten die 27 und 55 Jahre alten Männer nicht gerettet werden. Erst Anfang des Monats war in Nordfriesland ein sechsjähriger Junge bei einem Sturz in eine Güllegrube in Osterhever ums Leben gekommen.
Giftige Gase bei der Arbeit mit Gülle
Eigentlich laufen die Arbeiten rund um die Gülle von der Lagerung bis zum Ausbringen vollautomatisch ab. Streikt aber die Technik, muss der Landwirt eingreifen. Genau das ist aufgrund der giftigen Güllegase Schwefelwasserstoff und Ammoniak dann gefährlich. Eine geringe Konzentration reicht bereits aus, dass Menschen nach wenigen Atemzügen bewusstlos werden oder sogar sterben können.
Unsichtbare Gefahr - Luftzufuhr wichtig
Das Problem ist, dass man die Gefahr nicht sieht. Die Sozialversicherung für Landwirtschaft, Forsten und Gartenbau (SVLFG) empfiehlt deshalb vor allem, für eine ausreichende Luftzufuhr zu sorgen. Gerade wenn die Gülle aus den Behältern entnommen wird, müssen die gefährlichen Gase abgesaugt werden. Außerdem sagen die Experten, dass Güllebehälter durch Geländer und Abdeckungen gesichert werden müssen. Und Rettungshilfsmittel wie beispielsweise Seile sollten auch immer in greifbarer Nähe sein.