B404: Bauarbeiten schneiden Familienbetrieb in Todendorf ab
Die B404 soll sicherer werden - dafür wird die Straße zurzeit zwischen Bargteheide und Lütjensee/Schönberg bis voraussichtlich Mai 2024 ausgebaut. Ein Betrieb aus Todendorf sieht sich dadurch in seiner Existenz bedroht.
Tonnenweise Honiggläser und Bienenfutter - beim Imkereibedarf Lemke in Todendorf (Kreis Stormarn) gibt es fast alles, was Imkerinnen und Imker für ihre Arbeit benötigen. Noch sind die Vorräte gefüllt - doch spätestens im Frühjahr dürfte die Lagerhalle leer sein. Grund dafür sind Lieferschwierigkeiten, die sich durch die Ausbauarbeiten an der B404 ergeben.
Der Familienbetrieb liegt in Todendorf direkt an der Bundesstraße. Früher nahmen Lieferantinnen und Lieferanten einfach den seit Jahrzehnten bestehenden Wirtschaftsweg zum Hof. Doch dieser wurde im Rahmen des Ausbaus gestrichen. Laut der Planungsbehörde bedroht eine Zufahrt die Verkehrssicherheit.
"Das bringt uns in puncto Zulieferung in lebensbedrohliche Schwierigkeiten", klagt Inhaber Philipp Lemke. Den Asphalt der einst zwölf Meter breiten Ein- und Ausfahrtstrompete habe man bereits abgetragen - übrig bleibe, so Lemke: "ein bisschen Boden und Matsch".
Klage abgewiesen
Der Unternehmer wollte den Ausbau per Eilantrag stoppen und klagte - zu Unrecht, wie das Oberverwaltungsgericht befand. Schließlich gebe es eine "zumutbare Alternative". In Zukunft könnten Lieferanten demnach eine andere Straße nutzen. Doch diese sei kurvenreich, schlecht einsehbar "und wenn dir einer entgegenkommt, musst du rückwärts fahren", sagt Lemke. Laut Planungsbehörde der B404: kein Problem.
"Von den Lasten her ist dieser Weg durchaus befahrbar", meint Britta Lüth vom Landesbetrieb Straßenbau und Verkehr (LBV.SH). Auch von den Schleppkurven her sei die Alternativroute unproblematisch, so Lüth weiter. Ihr zufolge geht es bei der Debatte lediglich um die Frage nach Geschwindigkeit und Geschmack. "Dafür bestehen für die Anlieger gar keine Ansprüche", erklärt die Ingenieurin.
Standortwechsel kommt nicht infrage
In der Hauptsaison beliefern laut Lemke jede Woche bis zu drei Lkw den Imkereibedarf. Demnach kündigten einige bereits an, dass sie die alternative Zufahrt nicht befahren werden. Ein Standortwechsel kommt für ihn unter anderem finanziell nicht infrage. Wie es weitergehen soll, weiß Lemke im Moment nicht.