Stand: 20.02.2020 20:00 Uhr

Azubi-Serie: Unterricht an der Pflegeschule

von Jörn Schaar
Auszubildender Mohammad Berri sitzt im Klassenzimmer. © NDR Foto: Jörn Schaar
Mohammad Berri kann dem Unterricht in der Pflegeschule inzwischen viel besser folgen: "Meine Sprachschwierigkeiten werden weniger und ich verstehe die deutschen Fachbegriffe besser", sagt er.

Mohammad Berri sitzt in der ersten Reihe des hellen Unterrichtsraums in der Pflegeschule des Klinikums Itzehoe. Konzentriert verfolgt er die Ausführungen seines Lehrers Benjamin Jahn. Heute geht es um die Niere, ihre Funktion und ihren Aufbau. In dieser Stunde besprechen alle, wo ihnen schonmal Patienten mit Nierenproblemen begegnet sind und welche Beschwerden sie hatten. Solche Theoriephasen sind immer wieder in die Ausbildung der Pflegeschüler*innen eingebaut und dauern mehrere Wochen. Sie wechseln sich mit Praxisphasen ab in denen die praktischen Prüfungen vorbereitet und abgenommen werden.

Rückblick: Was ist seit unserem letzten Besuch passiert?

Seit unserem letzten Besuch war Mohammad Berri auf zwei Stationen des Klinikums Itzehoe eingesetzt, in der allgemeinen Gefäßchirurgie und dem OP, und hatte - wie auch jetzt - zwischendurch eine Theoriephase an der Pflegeschule. "Das hat mir geholfen, mich weiter zu verbessern", sagt er und meint damit sowohl seine Sprachkenntnisse als auch sein Fachwissen. "Ich habe zwar immer noch ein paar Sprachfehler, wenn ich mit Kollegen oder Lehrern spreche, aber ich glaube, inzwischen verstehen sie mich besser und ich kann sie auch besser verstehen." Sein Lehrer nickt lächelnd, als er das sagt.

Das erste Mal im OP

Die erste Zeit im OP war sehr schwer für Mohammad Berri, weil die Arbeit dort ganz anders ist, als auf Station. "Mit der Zeit wurde es aber leichter, weil mir die Kollegen die Arbeit Schritt für Schritt erklärt haben", sagt er. "Und dann konnte ich die Operationen mit vorbereiten und habe die Instrumente bereitgelegt." Aber auch die Patienten auf ihre Operation vorzubereiten zählte zu seinen Aufgaben auf dieser Station. Das erste Mal im Operationssaal zu sein war sehr spannend für ihn: "Es war zwar keine offene Operation, aber ich konnte die inneren Organe des Patienten sehen. Das war sehr interessant, weil ich die nur aus der Theorie kannte", erzählt Mohammad Berri und seine Augen leuchten dabei.

Sprachprobleme werden weniger

Schwierigkeiten hat er weiterhin manchmal mit der Sprache. "Wenn ich neue Begriffe lernen muss, dann muss ich oft nachfragen - egal ob ich sie auf deutsch höre oder in meiner Muttersprache", erklärt er. "Aber die Kollegen sind sehr geduldig und erklären mir das sehr gut." Mit den Kollegen oder den Patienten auf Station zu kommunizieren bereite ihm weniger Probleme als zuvor, da habe er schon viel dazu gelernt. "Nur manchmal stehen Fachbegriffe auf dem Übergabezettel, die ich noch nicht kenne und da ist es wichtig, dass ich die genau verstehe, weil es ja um den Patienten geht", sagt er. Einen Muttersprachler als Ansprechpartner hat er im Krankenhaus nicht. "Meistens verstehe ich die Fachbegriffe auch auf deutsch, wenn die Kollegen mir das gut erklären und das klappt eigentlich immer."

Ausblick: Wie geht es in den kommenden Monaten weiter?

Nach der laufenden Theoriephase geht es für Mohammad Berri und seine Kolleg*nnen zunächst für eine Woche in den Urlaub. Danach folgt die nächste Praxisphase auf einer Station des Klinikums Itzehoe. Während dieser sechs bis sieben Wochen muss er sich auf den praktischen Teil der Zwischenprüfung vorbereiten, die in dieser Praxisphase auch abgenommen wird. Darauf folgt die nächste Theoriephase und darin geht es auch schon auf die mündliche und schriftliche Zwischenprüfung zu.

Lehrer sind zufrieden

Auszubildender Mohammad Berri sitzt mit seiner Klasse im Klassenzimmer. © NDR Foto: Jörn Schaar
Für Mohammad Berri war die Ausbildung zum Krankenpfleger die richtige Entscheidung. Man merkt: er fühlt sich wohl in seinem Beruf.

Auch seine Lehrer an der Pflegeschule des Klinikums Itzehoe verfolgen Mohammad Berris Entwicklung sehr genau. "Er ist bei allem sehr engagiert dabei", sagt die Leiterin der Pflegeschule Regina Halbleib. "Ganz egal ob das Ausbildungsinhalte oder Öffentlichkeitsveranstaltungen wie unser Tag der offenen Tür oder Infoabend sind." Sie habe den Eindruck, dass Berri wirklich hinter seinem Beruf steht, ergänzt Halbleib.

Richtige Entscheidung

Mohammad Berri wirkt zufrieden in seinem Umfeld an der Klinik. Er versteht sich gut mit den anderen Auszubildenden und den Kollegen der verschiedenen Stationen und er mag seinen Beruf. Auch wenn es ihm anfangs sehr schwer gefallen sei, sich zurecht zu finden - sowohl sprachlich als auch fachlich - sei die Wahl für den Pflegeberuf am Klinikum Itzehoe die richtige Entscheidung gewesen. "Wenn ich gemerkt hätte, dass es nicht die richtige Entscheidung war, dann wäre ich schon nicht mehr hier", sagt er selbstbewusst beim Abschied.

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Dieses Thema im Programm:

NDR 1 Welle Nord | Moin! Schleswig-Holstein – Von Binnenland und Waterkant | 20.02.2020 | 20:40 Uhr

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