Durchwachsener Arbeitsmarkt 2024 in Schleswig-Holstein
Der Arbeitsmarkt in Schleswig-Holstein 2024 muss differenziert betrachtet werden. Das sagt der Chef der Landesarbeitsagentur Markus Biercher. Auch mit Blick auf Jahr 2025 erwartet er einige Herausforderungen.
Grundsätzlich gab es weniger Menschen in Arbeit als im Vorjahr, gleichzeitig aber mehr Menschen, die Jobs im Gesundheitswesen haben. Das ist ein Ergebnis der Jahresbilanz des Arbeitsmarkts 2024. Vorgestellt wurde die auf einer Pressekonferenz in Kiel vom Chef der Arbeitsagentur Nord, Markus Biercher, sowie vom Staatssekretär im Wirtschaftsministerium, Tobias von der Heide (CDU).
2024: Mehr Menschen ohne Arbeit als 2023
Blickt man auf die Gesamtzahlen, so waren nach Angaben der Arbeitsagentur Nord, im vergangenen Jahr in Schleswig-Holstein durchschnittlich 92.500 Menschen ohne Job. Das ist ein Plus von 5,4 Prozent im Vergleich zu 2023. Trotz dieser Entwicklung gibt es Branchen, in denen die Zahl der Beschäftigten sogar nach oben gegangen ist.
Gesundheitswesen und öffentliche Verwaltung gewinnen dazu
Markus Biercher von der Arbeitsagentur nennt als Beispiele das Gesundheitswesen und die öffentliche Verwaltung als Bereiche, die dazugewonnen haben. Dazu stieg den Angaben zufolge auch die Zahl der sozialversicherungspflichtigen Jobs um 6.100 auf insgesamt 1.058.500. Das ist ein Anstieg von 0,6 Prozent.
Handel und Baugewerbe verlieren Jobs
Die Gründe für die durchwachsene Bilanz sind laut Biercher vielfältig. Die Binnennachfrage sei schwach gewesen, die Exporte gesunken und die Energiepreise hoch. Das habe "den Arbeitsmarkt in die Zange genommen". In einigen Bereichen sind Jobs weggefallen. Dazu zählt der Handel und das Baugewerbe.
Fachkräftemangel auch 2025 ein Problem für Unternehmen
Auch das neue Jahr dürfte herausfordernd werden, sagt Biercher. Er nennt besonders den Fachkräftemangel als einen zentralen Grund. Zusammen mit Staatssekretär von der Heide appelliert er an Unternehmen, dreimal zu überlegen, ob sie ihre langjährigen Mitarbeiter entlassen. Wenn es um Nachwuchskräfte geht, rufen die beiden dazu auf, auch jungen Menschen ohne Schulabschluss eine Chance auf einen Berufseinstieg zu geben.