Abriss der Kaikante in Flensburg: Vorbereitungen beginnen
Die Kaikante in Flensburg sackt derzeit laut Stadt um mehrere Zentimeter pro Woche ab. Im Herbst drohe demnach ein kompletter Einsturz. Deswegen starten bereits jetzt die Vorbereitungen für den Abriss.
Im Flensburger Hafen haben die Vorbereitungen für den Abriss der dortigen Kaikante begonnen. Das 70 Jahre alte Bauwerk war im vergangenen November um einen halben Meter abgesackt und gilt laut einem Gutachten als akut einsturzgefährdet. "Wir legen jetzt mit den vorbereitenden Arbeiten los, damit wir sicherstellen, dass die Kante nicht unkontrolliert abbricht und wir den Prozess im Griff haben", sagt Flensburgs Oberbürgermeister Fabian Geyer (parteilos). Laut Geyer soll am Mittwoch zunächst eine Schwimmplattform an der abgebrochenen Kaikante installiert werden, damit die Baustelle auch wasserseitig zugänglich ist. Die Bauarbeiten selbst sollen Ende des Monats beginnen und acht bis zehn Wochen andauern.
Flensburg hofft auf Landesunterstützung
Allein die Kosten für den Abriss der maroden Anlage belaufen sich auf mehr als eine Million Euro, heißt es von der Verwaltung. "Wir haben keine Gewissheit darüber, ob das Füllmaterial unter der Kaimauer belastet ist und wie aufwendig die Entsorgung ist. Auch deshalb müssen wir da sehr vorsichtig rangehen", sagt Geyer. Der akut einsturzgefährdete Bereich ist laut Stadt rund 130 Meter lang und bis zu 16 Meter tief. Für die Gesamtkosten inklusive Neubau kalkuliert die Verwaltung nach ersten Schätzungen mit 10 bis 15 Millionen Euro. Die Stadt Flensburg hofft dabei auf Unterstützung vom Land. Dafür muss sie nach eigenen Angaben nachweisen, dass das Absacken der Kaikante eine Folge der historischen Oktoberflut war. Dann könne Flensburg auf Fördermittel aus dem Wiederaufbaufonds des Landes hoffen.
Geyer: Bis zum fertigen Neubau werden Jahre vergehen
Bis eine neue Kaikante fertig ist, werden laut Oberbürgermeister Geyer mehrere Jahre vergehen: "Wir fangen in diesem Jahr mit den Planungen an und müssen dafür zunächst wissen, wie es unter der Kaikante genau aussieht. Die Planungen dauern rund eineinhalb Jahre und für den Bau rechnen wir mit zweieinhalb bis drei Jahren", sagt Geyer. Der Neubau der Kaikante ist aufgrund der teilweise zerstörten Pfahlbauweise nicht nur entlang des akut einsturzgefährdeten Bereichs notwendig, sondern auf einer Länge von mehr als 200 Metern bis hin zum Flensburger Museumshafen.