Ab in die Pilze: Marone, Steinpilz und Co haben Hochsaison
Pilze zu sammeln liegt voll im Trend. Kursleiter berichten, dass die Nachfrage nach Exkursionen immer größer wird. Allein auf Bücher und Apps sollte man sich beim Sammeln nicht verlassen.
Pilzliebhaber in Schleswig-Holstein zieht es aktuell in die Wälder und auf die Wiesen. Egal ob Champignons am Deich in Nordfriesland, Steinpilze im Segeberger Forst oder Riesenschirmlinge in den Wäldern der Holsteinischen Schweiz - Sammler melden oft wieder volle Körbe. Anders war das in den vergangenen beiden Monaten: "Es war kaum was zu finden", berichtet Vivien Hauser, Vorsitzende des Vereins Kieler Pilzfreunde. Denn im August und September sei es noch zu warm und zu trocken gewesen, erklärt Hauser.
Große Nachfrage nach Pilz-Wanderungen
Jetzt aber ist das Wetter optimal und die Pilze sprießen. Das ruft aber nicht nur erfahrene Sammlerinnen und Sammler auf den Plan, auch viele Neulinge ziehen mit ihren Körbchen los. Das Interesse besonders an Speisepilzen wird offenbar immer größer. In ganz Schleswig-Holstein melden Seminarleiter, dass die Nachfrage nach Kursen zuletzt spürbar gestiegen ist. Die Wartelisten seien lang, weiß auch Vivien Hauser von den Kieler Pilzfreunden. Auch immer mehr jüngere Menschen würden sich für Pilze begeistern, stellt die Sachverständige fest. Das liege unter anderem daran, dass generell das Thema Selbstversorgung auf dem Vormarsch sei, meint Hauser.
Fachleute: Nicht auf Apps verlassen
Wer Pilze sucht, stellt sich am Anfang oft die Frage: Sind die wirklich essbar oder vielleicht doch giftig? Mit selbst gesammelten Pilzen ist das immer so eine Sache. Wer sich nicht sicher ist, sollte nichts riskieren, betonen Fachleute. Expertinnen wie Vivien Hauser warnen davor, sich beim Bestimmen von Speisepilzen nur auf Bücher oder bestimmte Apps zu verlassen. Das sei eine gute Hilfe, um sich zu orientieren. Aber bevor die gefundenen Exemplare in den Kochtopf wandern, empfiehlt Hauser dringend, sich den Rat von geprüften Sachverständigen zu holen.
Kostenfreie Hilfe bei geprüften Sachverständigen
Wer möchte, könne sich kurzfristig einen Termin holen und mit den Pilzen vorbeikommen, sagt die Fachfrau: "Wir erklären gerne die Pilze und helfen dabei, sie beim nächsten Mal besser zu erkennen." Die Beratung ist kostenfrei.
Für Schleswig-Holstein listet die Deutsche Gesellschaft für Mykologie insgesamt 17 geprüfte Sachverständige. Die meisten sind wie Vivien Hauser im Raum Kiel zu finden, aber zum Beispiel auch in Tangstedt (Kreis Stormarn), Klein Nordende (Kreis Pinneberg), Bark (Kreis Segeberg), Wasbek (Kreis Rendsburg-Eckernförde), Eutin (Kreis Ostholstein) und Langenhorn (Kreis Nordfriesland).