Stand: 16.07.2018 10:37 Uhr

AKW Krümmel: Rückbau-Pläne sind einsehbar

Betreiber Vattenfall will das bereits vor Jahren vom Netz genommene Atomkraftwerk Krümmel (Kreis Herzogtum Lauenburg) an der Elbe abbauen. Seit Montag können Geesthachter und alle anderen Interessierten auf der Internetseite des Energiewendeministeriums die Unterlagen für den Rückbau einsehen. Vattenfall will auf dem Gelände ein Lager für schwach- und mittelradioaktive Abfälle bauen und betreiben. Wer an den Anträgen etwas auszusetzen hat, kann dagegen Einwand erheben. Das Lüneburger Aktionsbündnis gegen Atom hat bereits angekündigt, den Prozess kritisch zu begleiten.

Erörterungstermin am 11. Dezember geplant

Laut Energiewendeminister Robert Habeck (Grüne) steht auch bei der Stilllegung und dem Rückbau der Anlage der Strahlenschutz im Vordergrund. Für Ende des Jahres ist ein Erörterungstermin geplant. Dann können alle, die Einwendungen erhoben haben, diese näher erläutern. Ab dem 24. Juli können die Unterlagen für zwei Monate auch im Rathaus der Stadt Geesthacht und in der Reaktorsicherheitsbehörde in Kiel eingesehen werden. Offen ist noch, wann die endgültige Entscheidung über einen Abbau des Kraftwerks fällt. Für das ebenfalls bereits vom Netz genommene AKW Brunsbüttel (Kreis Dithmarschen) wird sie noch im laufenden Jahr erwartet.

Seit 2007 fast durchweg vom Netz

Krümmel war 1983 ans Netz gegangen. Der Siedewasserreaktor Krümmel hatte eine Nettoleistung von 1.346 Megawatt - nach Betreiberangaben stellte die Anlage damit den leistungsstärksten Siedewasserreaktor der Welt dar. Die sogenannte Berechtigung zum Leistungsbetrieb erlosch im August 2011 durch eine Atomgesetzänderung nach dem Reaktorunfall von Fukushima. Allerdings war das AKW aufgrund von Pannen schon seit Sommer 2007 fast durchweg vom Netz gewesen. Das dritte Atomkraftwerk im Land, in Brokdorf (Kreis Steinburg), darf noch maximal bis Ende 2021 laufen.

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Dieses Thema im Programm:

NDR 1 Welle Nord | Nachrichten für Schleswig-Holstein | 16.07.2018 | 09:00 Uhr

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