19 Prozent Mehrwertsteuer: Gemischte Stimmung in Gastro-Branche

Drei Monate nachdem die Mehrwertsteuer wieder von sieben auf 19 Prozent angehoben wurde, zieht der Hotel- und Gaststättenverband (DeHoGa) Schleswig-Holstein eine durchwachsene Bilanz. Die Rückkehr zum alten Mehrwertsteuersatz sei ein weiteres Übel für die Gastronomie gewesen, so DeHoGa-Landesgeschäftsführer Stefan Scholtis.
"Auf die Gastronomen sind seit Januar 2021 erhebliche Preissteigerungen im Lebensmittelbereich hinzugekommen - die liegen bei rund 35 Prozent." Neben der Mehrwertsteuererhöhung seit Anfang des Jahres würden auch fehlende Mitarbeiter das Gewerbe enorm belasten.
Unklar, ob alle Betriebe die Sommer-Saison überleben
Nicht alle Betriebe können die entstehenden Kosten und Steuern an ihre Gäste weitergeben. Vor allem Familien-Restaurants müssten deshalb in der Sommer-Saison wohl mit weniger Gewinn auskommen, schätzt Scholtis. Anders sieht es in der gehobenen Gastronomie aus: Deren Gäste seien bereit, mehr zu bezahlen. Ob alle Betriebe diese Veränderungen überstehen werden, bleibt unklar. Eine Bilanz für Schleswig-Holstein will die DeHoGa erst nach der Urlaubszeit ziehen.
Von 19 auf 7 Prozent: Mehrwertsteuer während Corona gesenkt
Während der Corona-Pandemie und infolge der Inflation senkte die Bundesregierung im Juli 2020 die Mehrwertsteuer in der Gastronomie auf sieben Prozent ab, um Kneipen-, Restaurant-und Imbissbetreiber finanziell zu entlasten. Wegen der Energiekrise wurde die Regelung weiter verlängert. Erst Anfang dieses Jahres endete die Sonderregelung, der Mehrwertsteuersatz kletterte wieder auf 19 Prozent.
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