Warnstreik am "Westfalentag": 400 Beschäftigte machen Druck
Rund 400 Beschäftigte aus ganz Niedersachsen haben am Mittwoch an einer zentralen Kundgebung in Osnabrück teilgenommen. Aufgerufen zum Warnstreik im Handel hatte die Gewerkschaft ver.di.
Mit den Arbeitsniederlegungen will die Gewerkschaft ver.di den Druck im Tarifstreit des Handels erhöhen. An dem Warnstreik beteiligten sich laut Gewerkschaft rund 1.000 Beschäftigte in Niedersachsen und Bremen. Die ver.di-Verhandlungsführerin Sabine Gatz zeigte sich mit dem Aktionstag zufrieden. Es sei vor allem darum gegangen, die Öffentlichkeit auf den Tarifstreit aufmerksam zu machen und gegenüber den Arbeitgebern Entschlossenheit zu demonstrieren. Sollte eine Einigung im Tarifstreit ausbleiben, könne der Ausstand bis ins Weihnachtsgeschäft fortgesetzt werden, kündigte Gatz an.
"Westfalentag" verläuft in Osnabrück reibungslos
Die zentrale Kundgebung hatte ver.di gezielt nach Osnabrück gelegt. Wegen des Feiertags Allerheiligen in Nordrhein-Westfalen wurden am sogenannten "Westfalentag" besonders viele Kunden aus dem Nachbarbundesland in der grenznahen Stadt erwartet. Geschlossene Läden oder längere Schlangen an den Kassen hat es in der Osnabrücker Innenstadt trotz der ver.di-Aktion nicht gegeben, hieß es beim Handels- und Dienstleistungsverband Osnabrück-Emsland.
Mehr Lohn und höhere Ausbildungsvergütung gefordert
Für die rund 330.000 Beschäftigten im niedersächsischen Einzelhandel fordert ver.di 2,50 Euro mehr Gehalt und Lohn pro Stunde, mindestens aber ein rentenfestes Entgelt von 13,50 Euro pro Stunde. Die Ausbildungsvergütungen sollen um 250 Euro angehoben werden, die Laufzeit des Tarifvertrages soll zwölf Monate betragen. Für den Groß- und Außenhandel fordert die Gewerkschaft unter anderem eine Erhöhung der Löhne und Gehälter um 13 Prozent, mindestens aber um 400 Euro. Die Tarifverhandlungen für die bundesweit rund fünf Millionen Beschäftigten im Handel werden regional geführt. Bislang sind sie in allen Tarifgebieten ergebnislos verlaufen.