Urlaub von der Straße: Ausflug für Osnabrücker Obdachlose organisiert
Viele Menschen machen oder planen gerade ihren Urlaub. Für andere ist daran gar nicht zu denken - etwa für Obdachlose. Ein Mann aus Georgsmarienhütte wollte das ändern - und hat einfach losgelegt.
Bernhard Diekmann wollte Menschen ohne Bleibe eine Chance auf Urlaub geben, er sammelte Spenden, organisierte ein Busunternehmen und plante eine Fahrt für Wohnungslose aus Osnabrück nach Bremen. Dort machten sie Sightseeing bei den Bremer Stadtmusikanten und eine Hafenrundfahrt.
Für die 43 Menschen, die wohnungslos sind oder es mal waren, war der Ausflug alles andere als alltäglich. Das sagt Teilnehmerin Melanie Haack: "Ich fand's echt toll, dass wir das machen können. Wir haben nämlich alle nicht viel Geld. Viele können sich das überhaupt nicht leisten."
Diekmann macht Urlaub möglich
Bernhard Diekmann aus Georgsmarienhütte sammelt seit Jahren Spenden, um davon Kleidung für Wohnungslose zu kaufen. Als er über seinen eigenen Urlaub nachgedacht hat, kam ihm die Idee: Er wolle denjenigen Urlaub ermöglichen, die sonst keinen machen können.
"Das ist das, was ich vorhatte: Menschen, die am Rand der Gesellschaft leben, in den Mittelpunkt zu stellen. Diese Menschen wahrzunehmen, mit ihnen zu sprechen", sagt Diekmann.
"Ich fand's wunderschön"
Einige der 43 Teilnehmer habe der Tag richtig zusammengeschweißt, erzählt Sven Hildebrandt. Der 46-Jährige arbeitet bei der Straßenzeitung. "Dieser Ausflug hat wirklich Spaß gemacht, weil das so entspannt war", berichtet er. Am Anfang habe er wegen bestimmter Teilnehmer gedacht: "Um Gottes Willen." Dann aber habe er sich auf einmal gewundert, dass sie "so anders waren".
Hildesbrandts Fazit: "Ich fand's wunderschön. Das war bis jetzt einer der besten Ausflüge, die ich gemacht habe." Gespendet wurde im Vorfeld des Ausflugs übrigens so viel, dass Organisator Diekmann davon im Herbst noch Unterwäsche und Schuhe für die Wohnungslosen kaufen kann.