Sexualisierte Gewalt und Kirche: Ausstellung in Osnabrück
"Betroffene zeigen Gesicht" - so heißt eine Ausstellung, die noch bis zum 11. Juni in Osnabrück zu sehen ist. Darin schildern Betroffene sexualisierter Gewalt in der Katholischen Kirche ihre Schicksale.
Die Ausstellung findet im Forum am Dom, direkt neben dem römisch-katholischen Dom St. Petrus, statt. Dahinter steht ein Forschungsprojekt der Universität Osnabrück, bei dem eine Studie zum Missbrauch im Bistum Osnabrück entsteht. Ilonka Czerny, die die Ausstellung entwickelte, geht es darum, die Betroffenen aus der Anonymität zu holen: "Bilder und Worte sagen mehr als jede Statistik", sagt sie. Die Präsentationen sollen außerdem Betroffene ermutigen, ihre Erfahrungen innerhalb des Forschungsprojekts zu teilen.
Was ist sexualisierte Gewalt?
Mit sexualisierter Gewalt wird demnach Verhalten mit sexuellem Bezug bezeichnet, das ohne Einwilligung des Betroffenen erfolgt - besonders bei Minderjährigen und Personen, die nicht zur Einwilligung fähig sind. Darin eingeschlossen sind auch Handlungen sexualisierter Gewalt, die nicht strafbar sind. Das Bistum Osnabrück stand in den letzten Jahren massiv wegen Missbrauchsvorwürfen in der Kritik. Bischof Franz-Josef Bode war im März dieses Jahres von seinem Amt zurückgetreten.