Nordhorn: Erster Abschnitt von Wasserstoffnetz in Betrieb
Es ist deutschlandweit das erste Wasserstoff-Kernnetz, das in Betrieb gegangen ist. Geplant ist ein ganzes Leitungsnetz durch das Emsland, die Grafschaft, das Münsterland bis zum Ruhrgebiet.
Niedersachsen spielt bei dem Wasserstoffnetzausbau eine entscheidende Rolle, da rund ein Fünftel der deutschlandweiten Leitungen durch das Bundesland verlaufen. Insgesamt sind es 1.800 Kilometer. Die ersten 55 Kilometer zwischen Lingen (Landkreis Emsland) und Bad Bentheim (Landkreis Grafschaft Bentheim) wurden durch den Netzbetreiber Nowega am Donnerstagvormittag eingeweiht. Der Netzabschnitt werde zunächst mit insgesamt 28.500 Kubikmetern Wasserstoff befüllt, der zu Beginn per Trailer geliefert werde, heißt es. In Lingen wird seit August vergangenen Jahres in einer Testanlage Wasserstoff produziert.
Produzenten im Norden versorgen Ruhrgebiet mit Wasserstoff
In der zweiten Jahreshälfte soll das Netz weiter Richtung Süden wachsen. Dann soll der grüne Kraftstoff vom Emsland über die Grafschaft Bentheim, das Münsterland bis in das Ruhrgebiet transportiert werden. Von dort soll der Wasserstoff dann in weitere Teile Deutschlands gebracht werden. So können dann Industrieunternehmen, die weiter entfernt von Wasserstoffproduzenten sind, auch an den grünen Energieträger kommen. Als einer der ersten Produzenten ist 2011 eine Anlage im emsländischen Werlte an den Start gegangen. Zudem wird in Lingen eine weitere Anlage mit einer Kapazität von mehr als 300 Megawatt auf dem Gelände von RWE gebaut, die noch in diesem Jahr in Betrieb gehen soll.
Bis 2032 soll das Netz fertig werden
Netzbetreiber Nowega konnte teilweise auf bereits bestehende Strukturen zurückgreifen. Ungefähr 60 Prozent der Leitungen für den Wasserstofftransport sind nach Informationen des Fernleitungsnetzbetreibers bereits vorhanden. Für den Netzausbau sollen alte Gasleitungen umgebaut werden. In Niedersachsen seien sogar 95 Prozent der Leitungen aus alten Gasleitungen entstanden. Die Umstellung der Leitungen wird durch Mittel der Bundesregierung und des Landes Niedersachsen unterstützt. 2032 soll das deutschlandweite Wasserstsoff-Kernnetz fertig sein.
