Gutes Körperbild trotz Social Media - Uni bietet Online-Training an
Frauen, die sich fit und schlank in sozialen Medien präsentieren: Solche Beiträge können schlecht für das Körperbild von Nutzerinnen sein. Ein neues Training der Universität Osnabrück soll dagegen helfen.
Die Forschenden haben ein kostenloses Online-Training entwickelt, in dem Frauen einen bewussten Umgang mit sozialen Medien und deren Einflüssen auf ihr eigenes Körperbild lernen sollen. Es richtet sich speziell an Frauen ab 16 Jahren, die sehr unzufrieden mit ihrem Körper sind oder unter einer Essstörung leiden und regelmäßig in sozialen Medien unterwegs sind. Wer am Training teilnimmt, leiste zudem einen wichtigen Beitrag zur Forschung, heißt es in einer Mitteilung der Universität.
Soziale Medien können schlecht für Psyche sein
Soziale Medien wie Instagram, TikTok oder Facebook sind inzwischen im Leben vieler allgegenwärtig. Doch gerade Inhalte, bei denen vor allem das Aussehen eines Menschen im Fokus steht, können sich laut der Universität negativ auf die psychische Gesundheit und das Körperbild von Nutzerinnen und Nutzern auswirken. Etwa, indem die Zufriedenheit mit dem eigenen Körper sinkt, wenn man online vielen Bildern von besonders fitten und schlanken Körpern begegnet. "Frauen schauen sich diese Beiträge an und vergleichen sich mit den abgebildeten Idealkörpern", so die Psychologische Psychotherapeutin und Studienleiterin Gritt Ladwig. Auch Symptome von Essstörungen, wie etwa Magersucht, könnten durch den Konsum sozialer Medien verstärkt oder aufrechterhalten werden, betonte Ladwig.
Training statt Diät: Körperzufriedenheit kann man lernen
Um diesen negativen Auswirkungen etwas entgegenzusetzen, hat Ladwig zusammen mit ihrem Team das sogenannte Body Image Booster Training weiterentwickelt: Bislang gab es das Programm nur für Frauen ohne psychische Erkrankungen. Nun können auch Frauen mit diagnostizierten Essstörungen daran teilnehmen. Im Training schauen und diskutieren die Teilnehmerinnen Informationsvideos und lernen Techniken zum Umgang mit negativen Gedanken und Gefühlen. Das Training verteufelt soziale Medien dabei nicht, so die Universität. Vielmehr soll es Möglichkeiten aufzeigen, wie sie im besten Fall sogar einen positiven Einfluss auf die eigene Körperzufriedenheit haben können.
Beitrag zur Forschung: Deutschlandweite Studie
Wer am "Body Image Booster" teilnimmt, leistet zudem noch einen Beitrag zur psychologischen Forschung: Jede Teilnahme hilft, die Wirksamkeit des Trainings zu testen und entsprechend zu optimieren. Das Training reiht sich in zahlreiche Untersuchungen der Uni Osnabrück zu dem Thema Körperbild ein. Teilnehmen können Frauen ab 16 in ganz Deutschland. Interessierte können sich bei der Studienleiterin Gritt Ladwig per E-Mail unter socialmedia@uni-osnabrueck.de melden.