Geldautomaten-Sprengungen: Ermittlungen laufen jetzt zentral
Die Behörden in Niedersachsen wollen schlagkräftiger gegen Geldautomaten-Sprenger vorgehen. Wird künftig im Land ein Automat gesprengt, ermittelt die neue Zentralstelle bei der Staatsanwaltschaft Osnabrück.
In der Grenzregion zu den Niederlanden haben Unbekannte in der Vergangenheit besonders häufig Geldautomaten gesprengt. Dadurch ist die Staatsanwaltschaft Osnabrück sehr erfahren im Umgang mit dem Thema. Die meisten Täter kommen zudem aus den Niederlanden. Für die Ermittelnden ist ein Austausch mit den niederländischen Behörden nach Angaben eines Sprechers der Staatsanwaltschaft Osnabrück geübte Praxis. Man müsse nicht den offiziellen Rechtshilfeweg einhalten und könne deswegen Erkenntnisse schnell austauschen, sagte der Sprecher dem NDR in Niedersachsen.
Pistorius will Banken in die Pflicht nehmen
Neues Personal für die Zentralstelle erhält die Staatsanwaltschaft Osnabrück laut dem Sprecher nicht. Das bisherige sei ausreichend. Niedersachsens Innenminister Boris Pistorius (SPD) mahnte, dass allein intensive Ermittlungen nicht ausreichten. Die Banken müssten auch präventiv ihre Geldautomaten stärker schützen. Um sie dazu zu verpflichten, wolle Niedersachsen Anfang kommenden Jahres eine Bundesratsinitiative vorbereiten. Obwohl die Sprengungen auch Menschen gefährdeten, hätten die Banken bisher zu wenig unternommen, sagte Pistorius.
In Niedersachsen wurden in diesem Jahr bereits 60 Geldautomaten gesprengt - so viele wie nie zuvor.