Blick von der Seite auf das Landgericht Osnabrück. © NDR Foto: Nicola Meyer

Gefilmte Vergewaltigung? Frau sagt gegen Angeklagte aus

Stand: 18.11.2024 17:15 Uhr

In dem Prozess um eine gefilmte Vergewaltigung hat am Montag das mutmaßliche Opfer vor dem Landgericht Osnabrück ausgesagt. Sie betonte, dass sie an dem betreffenden Abend äußerte, keinen Geschlechtsverkehr haben zu wollen.

Zudem habe sie gesagt, dass einer der Männer gehen solle. Die heute 21-Jährige Frau musste am Montag vor Gericht im Detail ihre Erlebnisse zu der Tat schildern. Hierbei erklärte sie, dass sie sich nicht mehr genau erinnern könne und sie versucht habe, die Erlebnisse zu vergessen. Die Männer aus Bielefeld seien gegen den Willen der damals 18-jährigen Nebenklägerin in ihre Wohnung in Bad Iburg (Landkreis Osnabrück) gekommen. Die Angeklagten sollen die Frau geschlagen haben. Einer von ihnen habe sie zudem vergewaltigt, während der andere die Tat gefilmt habe. Das Video sei anschließend in einen Gruppenchat geschickt worden, heißt es von der Anklage am Landgericht Osnabrück. Der Vorfall ereignete sich demnach im Oktober 2022.

Gericht lehnt Aussage außerhalb des Gerichts ab

Die 21-Jährige hatte aufgrund der psychischen Belastung vor ihrer Aussage am Montag gebeten, per Video dazugeschaltet zu werden, um nicht erneut mit den Angeklagten konfrontiert zu sein. Dies wurde vom Landgericht Osnabrück abgelehnt, da die Belastung für die Frau im Rahmen eines solchen Prozesses nicht übermäßig sei und die Anhörung von Angesicht zu Angesicht wichtig für die Aufklärung des Falls wäre.

War es Vergewaltigung oder einvernehmlicher Sex?

Der Hauptangeklagte und die Nebenklägerin sollen sich bereits vor der Tat gekannt haben und auch Sex gehabt haben. Der Angeklagte hatte auch intime Fotos von der heute 21-Jährigen machen dürfen, sie hatte ihn aber später gebeten, diese zu löschen, so die Frau am Donnerstag vorm Landgericht Osnabrück. Die Angeklagten sind nach Angaben des Gerichts heute 23 und 24 Jahre alt. In dem Fall muss demnach geklärt werden, ob es sich um eine Vergewaltigung handelt oder möglicherweise um einvernehmlichen Sex. Ein weiterer zu klärender Punkt ist, ob die Frau wusste, dass ein Video gedreht und verbreitet werden sollte. Weitere Termine sind für den 21. und 27. November angesetzt.

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Dieses Thema im Programm:

NDR 1 Niedersachsen | Regional Osnabrück | 18.11.2024 | 15:00 Uhr

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