Einmalig in Deutschland: Spezielle Krebssperre für die Nette
Der Landkreis Osnabrück hat im Fluss Nette ein neues System installieren lassen. Krebssperren sollen die Ausbreitung einer invasiven Art stoppen. Das Besondere: Fische können die Sperre überwinden.
Konkret geht es um nordamerikanische Flusskrebse wie den Signalkrebs. Diese haben sich in Deutschland und Europa in den vergangenen Jahren stark ausgebreitet - mit der Folge, dass die Populationen heimischer Arten wie Stein- und Edelkrebse stark zurückgegangen sind. Auch im Unter- und Mittellauf der Nette sind die invasiven Krebse längst angekommen. Eine weitere Ausbreitung will der Landkreis Osnabrück stoppen - und setzt auf ein deutschlandweit einzigartiges System.
Wie funktioniert die Krebssperre in der Nette?
Für die Krebssperre wurden Edelstahl-Konstruktionen, die großen Dachrinnen ähneln, quer in den Fluss eingebaut. Wasser und Fische werden den Angaben zufolge dadurch nicht beeinflusst - wohl aber Krebse. Das verwendete Material soll so glatt sein, dass die Tiere dort keinen Halt finden - und entsprechend verhindern, dass sie in den oberen Teil der Nette gelangen. Rund 40.000 Euro kostet das Projekt, das zum Großteil der Landkreis Osnabrück finanziert hat und am Dienstagvormittag in Wallenhorst vorgestellt hat.
Signalkrebs überträgt Krebspest
Der Signalkrebs stammt ursprünglich aus einem Gebiet westlich der Rocky Mountains und wurde um 1960 in Nordeuropa ausgesetzt, um die verschwundenen Edelkrebsbestände zu ersetzen. Er breitete sich schnell in Seen und Flüssen aus und ist inzwischen eine der häufigsten Flusskrebsarten bei uns. Die Bestände von einheimischen Krebsarten sind dagegen in ihrem Bestand stark bedroht. Der Signalkrebs gilt dafür als Ursache - denn sie können die sogenannte Krebspest übertragen. Während die Krankheit für Signalkrebse vollkommen ungefährlich ist, gilt sie für hiesige Edelkrebse als garantiert tödlich.